Frau und Kind des einst erfolgreichen Buchautors Joseph Crone (Timothy Gibbs) kommen bei einem, von einem Stalker gelegten Feuer ums Leben. Mit dem Tod seiner Familie hat er nicht nur seine Liebsten verloren, sondern auch seinen Glauben an Gott und alles, in das man sonst noch Hoffnung stecken kann. Geplagt von Halluzinationen und Albträumen, vegetiert er fortan in seinem düsteren Hotelzimmer vor sich hin. Ein Frage lässt ihn nicht los: Kann Gott existieren, wenn ihm so viel Schlimmes widerfährt? Die finsteren Visionen, die Joseph seit dem tragischen Ereignis plagen, machen seine Situation nicht gerade besser. Genau wie die Tatsache, dass sein Vater im Sterben liegt.
Nachdem er diese Hiobsbotschaft von seinem Bruder, Priester Samuel (Michael Landes), erhält, reist er in seine alte Heimat Spanien. Er möchte sich mit seinem Vater versöhnen bevor dieser das zeitliche segnet. Wenn er den langjährigen Zwist mit ihm beilegt, so hofft Joseph, nehmen auch die düsteren Vorahnungen nicht mehr Besitz von ihm. Doch er irrt. Also geht er den Visionen auf den Grund. Das Ergebnis seiner Recherche: Am 11.11.2011 um 11:11 Uhr wird irgendetwas Furchtbares durch die elfte Himmelspforte auf die Erde hereinbrechen.
Viel Horror, wenig Tiefgang
Bousman bedient sich bei seinem neusten Werk typischer Horror-Elemente wie berstenden Soundeffekten und hektischen Bildfolgen. Auch an Schockmomenten mangelt es 11-11-11 wahrlich nicht , an Tiefgang jedoch umso mehr. Denn während die altbekannten Stilmittel zumindest über die erste Hälfte des Films noch zu unterhalten wissen, sackt der Spannungsfaktor nach der Halbzeit ein wenig ab. Unter anderem auch, weil die Handlung vorhersehbar wird. Nichtmal die zahlreichen Dialoge verhelfen dem Streifen zu mehr Substanz, Horror-Zutaten werden nach Schema F abgehandelt. Schade, denn die Thematik aus Zahlensymbolik, gepaart mit der Glaubensfrage, hätte sicher mehr hergegeben.
Auch, wenn Bousmans neueste Horror-Errungenschaft wenig Überraschungen und Innovationen bietet, wirkt der Film zumindest technisch doch recht wertig. In Anbetracht des niedrigen Budgets ist das keine Selbstverständlichkeit. Auch auf die Darsteller, insbesondere Timothy Gibbs in der Rolle des Joseph, ist Verlass. Als Zuschauer kauft man speziell dem Protagonisten die Rolle des griesgrämigen Schriftstellers zu jeder Zeit ab und will mehr über den Pechvogel erfahren. Mit etwas durchdachteren Dialogen wäre in dieser Figur mit Sicherheit noch mehr drin gewesen.
Am Ende hat 11-11-11 nicht viel mehr vorzuweisen als thematisch wenig innovative, schauspielerisch jedoch grundsolide Horrorkost. Wer nicht allzu viel auf Tiefgang und von Pointen gesäumte Storylines gibt, schaut rein, und freut sich über die zahlreichen Schockmomente.