Isabella (Fernanda Andrade) möchte gerne eine Dokumentation über das Thema Exorzismus drehen. Motivation ihrer Recherche: Ihre Mutter Maria (Suzan Crowley) war von Satan besessen und ließ in der Nacht des 30. Oktober 1989 drei Menschen über den Jordan gehen. Seitdem fristet die Teufelsdame ihr Dasein in einer psychiatrischen Klinik in Rom. Da ist es naheliegend, dass Isabella zu Recherchezwecken ein „Familientreffen“ einberuft. Und welch Überraschung: Die Mutter ist noch immer besessen. Da sich die katholische Kirche weigert, den Fall zu untersuchen, schlägt sich die aufstrebende Journalistin auf die Seite der beiden Priester Ben (Simon Quarterman) und David (Evan Helmuth). Letztere haben sich der heimlichen Durchführung von Exorzismen verschrieben.
Vielversprechendes Genre
Dass ein erfolgreicher Film nicht zwangsläufig eine Zig-Millionen-Dollar-Produktion sein muss, haben Blair Witch Project und Paranormal Activity bewiesen. Durch die genannten Filme wurde die offensichtlich kostengünstige, dennoch authentische Art des Filmemachens recht schnell berühmt und beliebt: Found Footage. Und zwar so sehr, dass Paramount, das Studio hinter Paranormal Activity, gar eine eigene Abteilung für derartige Schnäppchen-Produktionen aus dem Boden stampfte. Der jüngste Auswuchs, Devil Inside, ist ein klassischer Schocker, der sich des Exorzismus-Genres bedient. Die Euphorie der Genrefans war zum Startwochenende entsprechend groß, weshalb der Streifen in den ersten Tagen satte 34 Millionen Dollar in die amerikanischen Kinokassen zu schwemmen vermochte. Das war’s dann aber auch mit dem großen Batzen Kohle – zu Recht! Denn qualitativ verkehrt Devil Inside trotz anfänglichem Hype in eher seichten Horror-Gewässern.
Leider nur halbgar
Während das Found-Footage-Genre ja von seiner Realitätsnähe zehrt, gelingt es diesem Film leider nur selten, wirklich authentisch zu wirken. Dem Zuschauer bleibt jegliche Bindung zu den Charakteren verwehrt, was auch auf die vorhersehbaren Storywendungen und Stilmittel zurückzuführen ist. Stattdessen wird eine klischeebehaftete Horror-Zutat nach der anderen abgefrühstückt. Im Detail: schon zigmal gesehene Teufelsaustreibungsszenen, wie man sie aus Der Exorzist kennt, und die damit verbundenen derben Konversationen. Das wäre alles halb so wild, hätte sich das Team nicht gänzlich auf das Wiederaufwärmen alter Klassiker verlassen und zumindest im Ansatz ein wenig Innovation walten lassen. Immerhin: Das Ende weiß durch seine unkonventionelle Herangehensweise zu gefallen.