In Hasta La Vista will eine Gruppe junger Erwachsener endlich ihr erstes Mal erleben. Das Besondere: Die Protagonisten sind körperlich behindert. So geht Regisseur Geoffrey Enthoven das Thema an.
Eine Gruppe Jugendlicher will ihre Unschuld verlieren – seit
American Pie diese Basis für das Kino salonfähig gemacht hat, fallen Teenie-Komödien mit pubertärem Humor förmlich vom Himmel. Auch
Geoffrey Enthoven wählt bei
Hasta La Vista diese mehr oder minder bewährte Rahmenhandlung. Dennoch unterscheidet sich sein Film. Die Protagonisten befinden sich nämlich nicht unmittelbar vor ihrem Highschool-Abschluss, sondernin ihren Zwanzigern – und sind körperlich behindert. Obwohl ihre Eltern um das Wohlbefinden ihrer Sprösslinge besorgt sind, brechen Philip (
Robrecht Vanden Thoren), Jozef (
Tom Audenaert) und Lars (
Gilles de Schryver) ins sonnige Spanien auf. Nach Punta del Mar, genauer gesagt. Denn dort, so der Gedanke der Protagonisten, muss es schließlich passende Sexualpartnerinnen geben.
Für Fans von Ziemlich Beste Freunde
Inspiriert von der Geschichte des Querschnittsgelähmten
Asta Philot, der sich für die sexuellen Rechte Behinderter einsetzt, schlägt
Hasta La Vista eine ähnliche Richtung wie
Ziemlich beste Freunde ein. Wie
Olivier Nakache und
Éric Toledano packt auch Regisseur
Enthoven das Thema mit einer ordentlichen Portion Humor an, ohne es ins Lächerliche zu ziehen. Die nötige Ernsthaftigkeit ist stets präsent. Beispielsweise dann, wenn der Regisseur weniger spaßige Aspekte des Behindertendaseins, etwa die Körperpflege, in den Fokus der Darbietung rückt.
Hasta La Vista will eben nicht bloß als Komödie mit Herz verstanden werden. Dennoch: Enthoven stellt die Probleme der jungen Erwachsenen nicht so krass dar, dass der Zuschauer wirklich betroffen sein müsste. Ernstere Szenen werden immer wieder mit viel Humor unschädlich gemacht; auch mit Gags über die jeweilige Behinderung.
Auch in der Entwicklung der Charaktere kann man die Mischung aus Komik und Ernsthaftigkeit verfolgen. Mit voranschreitender Laufzeit kommen die Charakterzüge der Figuren immer deutlicher zum Vorschein. Hinter der lustigen Fassade stecken Menschen mit Ecken und Kanten – die beizeiten auch mal nerven können – das gefällt und sorgt für ein hohes Maß an Authentizität.
Fazit
Enthoven schafft mit
Hasta La Vista den Spagat zwischen zündenden Gags, authentischen Charakteren und einer guten Portion Sozialkritik. Also genau das, was den meisten mit dieser vermeintlich pikanten Ausgangssituation nicht gelingen würde. Einzig die eher lahme Erzählstruktur und die wenigen Höhepunkte von
Hasta La Vista bremsen die sonst runde Darstellung ein wenig. Wer
Ziemlich beste Freunde mochte, wird aber in jedem Fall auch seine Freude mit
Hasta La Vista haben.