Der junge Lincoln (Lux Haney-Jardine) muss mitansehen, wie seine Mutter nach einem Besuch des Sklavenhalters Jack Barts (Marton Csokas) ihr Leben lässt. Angeblich durch eine Vergiftung. Schnell merkt der Junge allerdings, dass an der Story etwas faul ist, und weiß schon bald um die wahre Todesursache seiner Mutter: Barts ist ein Vampir und hat sie umgebracht. Seinen Rachegefühlen macht der spätere US-Präsident allerdings erst einige Jahre später Luft, als Erwachsener und nun von Benjamin Walker gespielt. Während Lincoln tagsüber seine Karriere als Politiker antreibt, zückt er nachts die Axt und heizt den Blutsaugern ordentlich ein. Muss er auch, denn wie er erfährt, planen die Vampire unter der Herrschaft von Plantagenbesitzer Adam (Rufus Sewell) die Sklaverei in ganz Nordamerika zu etablieren. Klar, denn mit hilflosen Sklaven lässt sich der Blutdurst schließlich am besten stillen.
Keine Frage, für die Story, die Drehbuch-Autor Seth Grahame-Smith den Zuschauern hier auftischt, hätte er im Geschichtsunterricht eine 6 kassiert. Als sogenannte Mashup-Novel erledigt die Handlung im Film einen guten Job. Und so funktioniert’s: Mashup Novels greifen in der Regel geschichtsträchtige Ereignisse als Basis auf und erweitern diese um popkulturelle Errungenschaften, wie in diesem Fall Vampire. Die Geschichte wird ohne große Umschweife und Humor aus autobiografischer Sicht erzählt, lässt historische Charaktere auftauchen und reichert dies mit einer ordentlichen Portion absurder Details und Querverweisen an. Diesmal sind es Vampire, bei Grahame-Smiths vorangegangenem Werk Pride and Prejudice and Zombies waren es – wie der Titel schon vermuten lässt – Untote. Keine Frage, die Mashup Novel bietet zweifelsfrei noch einiges an Potenzial für kommende Blockbuster. Mal sehen, was als nächstes in die Lichtspielhäuser kommt. Dann gerne auch als Parodie.