Als Josh (Patrick Wilson, Morning Glory) und seine Frau Renai (Rose Byrne, Männertrip) mit ihren drei Kindern in ein neues Haus ziehen, ahnen sie noch nichts Böses. Doch schon bald häufen sich unerklärliche Ereignisse und Rose sieht merkwürdige gestalten in ihrem Haus. Schließlich fällt Sohn Dalton (Ty Simpkins, 72 Stunden) in ein tiefes Koma.
Die Ärzte sind ratlos und die Familie zieht wieder um, doch ohne Erfolg: Die Dämonen sind ihnen immer noch auf den Fersen. In ihrer Verzweiflung wendet sich die Familie an Ghostbusterin Elise (Lin Shaye, Dumm und Dümmer) und ihr Team. Sie erkennt schnell, dass nicht das Haus besessen ist, sondern Dalton. Josh muss nun alles riskieren, um seinen Sohn aus den Klauen eines sadistischen Dämons zu befreien.
Hokuspokus von den SAW-Machern
Eigentlich sind Regisseur James Wan und sein Drehbuchautor Leigh Whannell Experten für derbe Splatter-Filme. Auf ihr Konto geht die erfolgreiche SAW-Reihe, aber mit Insidious schalten sie einen Gang zurück. Statt brutaler Folterszenen setzen die beiden ganz auf eine klassische Geistergeschichte im Stil von Poltergeist oder zuletzt Paranormal Activity.
"Ich wusste, dass ich keinen Film machen wollte, in dem Blut und Gedärme spritzen", so Wan. Deshalb forschten die beiden Filmemacher in ihrem Bekanntenkreis nach unheimlichen Geschichten, sahen sich alte Klassiker wie Tanz der toten Seelen oder Bis das Blut gefriert an und verarbeiteten all das im Drehbuch. Heraus kam dabei ein altmodischer Gruselfilm mit knallenden Türen, unheimlichen Geräuschen und düsterer Musik. In den USA kam dieser Mix gut an und machte aus Insidious einen der profitabelsten Filme des Jahres.
Altmodischer Schocker
Vielleicht hätten Wan und Whannell doch bei SAW bleiben sollen.Insidious greift tief in die Gruselklamottenkiste und versucht mit einfachen Mitteln Horror zu erzeugen. "Heimtückisch", so wie es die Übersetzung des Originaltitels andeutet, ist für Genrefans dabei wenig. Wer mag, kann in diesen ganzen Hokuspokus Verdrängungsängste und tiefenpsychologische Feinheiten hineindeuten, aber wen interessiert das schon? Letztendlich ist Wans Film ein simpel gestrickter Gruselfilm, der sich bei zahlreichen Vorbildern bedient.
Trotzdem funktioniert das anfangs ganz gut, aber danach wiederholt sich alles und als Zuschauer möchte man Josh einfach zurufen: "Mach doch endlich das Licht an!" Glücklicherweise gibt es im letzten Drittel einen kleinen Storytwist, der die Handlung über die Ziellinie rettet und sogar eine Fortsetzung andeutet. Allzuviel sollte man als Zuschauer aber nicht erwarten.