In The Wire gibt es kein simples „Gut und Böse“. Schauplatz sind die Straßen von Baltimore, wo Polizei und Drogenbanden um die Macht kämpfen. Im Zentrum der Serie steht ein spektakulärer Fall: Jimmy NcNulty (Dominic West, 300) ist Mitglied einer Spezialeinheit, die auf den zwielichtigen Avon Barksdale (Wood Harris) angesetzt wird. Er und sein Sohn D’Angelo (Larry Gilliard Jr.) sind die heimliche Drogenkönige Baltimores und nicht zimperlich, wenn es darum geht, die Konkurrenz auszuschalten. Das Problem von McNulty & Co.: Das Team wird stiefmütterlich behandelt und haust in einem Keller. Moderne Technik? Fehlanzeige. Schon bald wird den Polizisten klar, dass nicht nur die Drogenbosse ihre Feinde sind.
Die dreckigen Straßen von Baltimore
Als die Serie 2002 das erste Mal in den USA auf dem Pay-TV-Sender HBO lief konnte wohl niemand abschätzen, was da über den Bildschirm flimmerte. Mit dem Ende der ersten Staffel war aber klar: das Ding ist ein Knaller. Die Macher erzählen ihre Geschichte aus mehreren Perspektiven – mal die Polizei, mal die Gangster. Ähnlich wie bei 24 wird dadurch ein späterer Einstieg in die Serie schwierig, doch für die Fans wurde die Serie zur Sucht. Die Kritiker liebten die Serie, (2005 und 2008 für den Emmy nominiert) und der Kult nahm sogar skurrile Formen an: Ein isländischer Kommunalpolitiker empfahl seinen Koalitionspartnern die Serie als „Pflichtlektüre“. Mit diesem Erfolg bei Fans und Kritikern konnten die Einschaltquoten nicht mithalten und nach fünf Staffeln war endgültig Schluss.
Hart, dreckig, gut
Produzent David Simon ist mit The Wire eine realistische Krimi-Serie gelungen, wie es wohl keine Zweite gibt. Obwohl die Cops nur in einem einzigen Fall ermitteln, bleibt die Handlung bis zum Ende packend. Das liegt vor allem daran, dass mit jeder Staffel die Perspektive wechselt und der Zuschauer ständig neue Details erfährt. Zugegeben – die komplexen Zusammenhänge sind nicht immer einfach zu verstehen und wer eine oder mehrere Folgen verpasst hat, kann von vorne anfangen. Das macht aber nichts, denn The Wire will man immer wieder schauen und das liegt nicht zuletzt an den exzellenten Schauspielern wie Dominic West (300). Gut und Böse lagen im Fernsehen noch nie so dich beieinander und wer Sopranos oder The Shield mag, kommt an The Wire nicht vorbei.
Die fünf Discs enthalten alle 13 Folgen der ersten Staffel, aber keine nennenswerten Extras. Schade.