Und die kann sich sehen lassen. Natürlich ist die Story dieselbe wie anno 1998. Bösewicht Ganondorf hat den König getötet und ist dabei, sich das Triforce – ein magisches Relikt, bestehend aus drei alles bedeutenden Steinen – unter den Nagel zu reißen. Link, ein einfacher Junge, der dem Stamm der Kokiri angehört und zusammen mit seinem Volk im Wald lebt, soll dies verhindern und so das Land Hyrule vor dem Untergang bewahren. So besagt es die Prophezeiung. Also zieht der noch kindliche Auserwählte mit Schwert und Schild in die Schlacht gegen das Böse und muss dabei sogar die Grenzen der Zeit überwinden.
Auf in ein farbenfrohes Abenteuer?
Grafisch haben die Jungs und Mädels von Nintendo dem Fantasy-Epos eine annehmliche Frischzellenkultur verpasst. Vollere Farben und schärfere Texturen sind das Ergebnis – toll! Der Weg für eine super 3D-Unterstützung scheint also schon mal geebnet, oder? Absolut, denn was hier in Sachen Tiefeneffekt präsentiert wird, kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Zumal der Effekt zu keiner Zeit durch Unschärfe oder ähnliche Störungen negativ auffällt und stets ein Augen-freundliches Bild abliefert. Auch neu: die Menüführung. Musste zu N64-Zeiten noch manuell per Start-Taste das Spiel pausiert und der Inventar-Bildschirm geöffnet werden, fungiert nun der Touchscreen des 3DS als Schnell-Inventar. Einmal kurz die Steinschleuder angetippt, schon pausiert das Spiel automatisch. Dann die Fernwaffe einer der vier Aktionstasten zugeordnet und schon geht’s weiter im Kampf gegen das Böse. Das spart wertvolle Zeit in hitzigen Gefechten gegen Fledermäuse, Untote und alles, was unserem Junghelden aus den Wäldern sonst noch so an den Kragen will.
Ein (fast) perfektes Vergnügen
Insgesamt spielt sich Ocarina of Time 3D auf Nintendos Handheld eine ganze Ecke geschmeidiger als das Original mit dem klobigen Controller und dem damit einhergehenden, unflexiblen Möchtegern-Stick. Frust ob verpatzter Sprünge oder verschossener Pfeile kommt also so gut wie nie auf. Dass das Teil ganz traditionell ohne Sprachausgabe daherkommt, versteht sich für Serien-Veteranen fast von selbst. Macht auch nichts, die per Bildschirmtexte präsentierte Story hat nämlich auch nach dreizehn Jahren nichts von ihrer Atmosphäre eingebüßt. Einen kleinen Kritikpunkt gibt’s dann aber doch: Der Mangel an Kontrollpunkten. Dieser bürdet einem immer wieder zeitfressende Wanderungen auf. Beispiel: Der Spieler entfernt sich vom heimischen Wald, rennt einmal quer über die Weltkarte und speichert dort seinen Fortschritt. Anstatt beim nächsten Spielstart direkt von dort zu starten, geht’s wieder beim Kokiri-Wald los. Da hätte man doch sicher mit ein paar zusätzlichen Respawn-Punkten nachbessern können, oder Nintendo? Das war’s dann aber auch schon wieder mit Tadel, denn ansonsten gibt’s angenehm wenig zu meckern.
So wird’s gemacht
Ocarina of Time ist und bleibt eben ein Meilenstein in Sachen Videospielkunst, der bis zum heutigen Tag nur schwer an Atmosphäre, Glaubwürdigkeit, starken Charakteren und Story zu toppen ist und noch viele Jahre für so manchen Gamer eins der besten Spiele überhaupt darstellen wird. Im Ernst: Spätestens jetzt gibt’s keine Ausrede mehr dafür, das Ding nicht zu spielen!