Punks’n’Banters – Punkrock Lovedrug Teil 1

Punk – auch wenn das der Nietenkaiser am Bahnhof bestreiten mag – hat längst Einzug im Mainstream gehalten. Es gibt allerdings auch noch Institutionen, die in diesem Phänomen mehr sehen als T-Shirts mit pseudoprovokanten Sprüchen und fett produzierte Debütscheiben von Bands mit Eintagsfliegen-Appeal. Bands mit Anspruch, Fanzine-Schreiber zum Beispiel, die D.I.Y. noch groß schreiben. Oder auch Comicbuch-Autoren. Benedikt Rietzel, besser bekannt als Punker Donald, ist so einer. Der selbstständige Designer hat mit „Punkrock Lovedrug Teil 1“ mittlerweile den ersten Band seiner Punks’n’Banters-Reihe im Printformat veröffentlicht. Doch worum geht’s da eigentlich?

Protagonist Bastard, ein naiver, doch sympathischer Vorstadt-Irokese, erhält einen Brief von seiner damaligen besten Freundin Sweetie. Da er außer Abhängen eh nichts Besseres zu tun hat, beschließt er, sie zu besuchen. Roadtrip! Aber nicht allein. Begleitet wird Bastard von Skinhead Stoiber, Punk Jack und seinem besten Kumpel Coffee – ein allerlei Rauschmittelchen nicht abgeneigter Zeitgenosse, der darüber hinaus auch noch an Narkolepsie leidet und in prekären Situationen gerne einfach einpennt. Und davon gibt’s während der 36 Seiten an buntem, politisch unkorrektem und doch Szene-kritischen Spaß so einige. Herrlich asozial.

Übrigens: Donald fabriziert nicht nur Comics, sondern macht sich auch gegen rechts stark. Beispielsweise durch den Vertrieb von Damenunterwäsche unter dem Motto „Keep Your Pussy Clean“. Diese und weitere Exempel gibt’s auf punksandbanters.de. Und wer von Bastard und Konsorten nicht genug kriegt, kann sich mit dem Rock’n Rodeo Festivalmanager bald ein Strategie-Brettspiel auf den Wohnzimmertisch stellen, in dem die Meute aus Punks’n’Banters einen Gastauftritt hat. Die vorangegangene Crowdfunding-Kampagne wurde jüngst erfolgreich abgeschlossen.