Und die Saison ist gerettet! Denn dank Codemasters gibt es endlich wieder, nach vielen Jahren bescheidener Umsetzungen, ein sehr reales, ansehnliches und äußerst spannendes Game zur Königsdisziplin der Rennsportserien. Die aktuelle Saison präsentiert sich auf den Konsolen PlayStation 3, Xbox 360 sowie, das erste Mal seit sieben Formel-1-losen Jahren, auf PC. Alle 24 Fahrer kämpfen um die Spitze – von Mark Webber, Lewis Hamilton, Jenson Button, Fernando Alonso bis hin zu den deutschen Assen Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Adrian Sutil oder Nico Rosberg. Auch ihre Teams und Boliden sind vertreten, seien es Red Bull, McLaren, Ferrari, Mercedes oder Renault.
Hersteller Codemasters, der als vielleicht erfahrenster Rennspielentwickler dieser Generation genau weiß, wie man den Sport adäquat umsetzt, hat sämtliche 19 Strecken originalgetreu nachgebildet. Und immer fühlt sich ein Rennen anders an – dank der engen Gassen von Monaco, den anspruchsvollen Überholmöglichkeiten von Spa und der abwechslungsreichen Megarennstrecke von Suzuka.
Realistische Beinahe-Simulation mit leichtem Arcade-Anstrich
Dabei entscheidet immer der Spieler, wie viel des Adrenalins er sich antun möchte: Verschiedene Schwierigkeitsgrade stellen ihm unterschiedliche Fahrhilfen – u. a. ABS, Bremsassistenz, Fraktionskontrolle und eine intelligente Ideallinie, die rot eingefärbt wird, wenn vor der Kurve gebremst werden muss. Die Einstellung von Verfolger-Perspektive oder Cockpit-Sicht variiert ebenfalls noch mal den Schwierigkeitsgrad. Da F1 2010 schon von Beginn an mehr Simulation als Arcade-Racer ist – nicht nur weil es fantastisch aussieht und bedrohlich echt klingt – kommen unkonzentrierte Spieler höchstens im Tutorial ans Ziel.
Auch wenn die Karriere zunächst harmlos verläuft, gilt es stets bestimmte Vorgaben zu erreichen. Ähnlich wie bei früheren Codemasters-Titeln wie Dirt 2 oder Grid züchtet sich der Spieler einen Newcomer heran, der zum gefürchteten Rennfahrer werden soll. Kleinere Rennställe nehmen den Jungpiloten zunächst fürsorglich auf und erteilen ihm Minimalziele wie das Erreichen unterer Plätze. Bis eines Tages Ferrari, Mercedes und Co. auf ihn aufmerksam werden, muss noch die eine oder andere Zehntelsekunde durch ausgetrickste Bremsmanöver gebrochen werden. Der Ingenieur im Kopfhörer gibt ihm Tipps und stärkt ebenso wie dynamische Wettereffekte das Gefühl wirklich dabei zu sein. Zur knallharten Simulation hat F1 2010 zwar rein optisch das Zeug, doch ganz so gnadenlos will Codemasters dann doch nicht sein – und liefert ein Formel-1-Spiel, das seinen Namen in allen Belangen wert ist.