Was für eine Besetzung: Bruce Willis (Surrogates - Mein zweites Ich, Cop Out - Geladen und entsichert), Morgan Freeman (Sieben), John Malkovich (Burn After Reading) und Helen Mirren (State of Play) in einem Film. Da stört es wenig, dass die Actionkomödie vom deutschen Regie-Exilanten Robert Schwentke (Flight Plan) mit der Comic-Vorlage kaum etwas zu tun hat. Warren Ellis und Cully Hamner hatten 2003 einen ziemlich düsteren Abgesang auf Black Ops und Heldentum vorgelegt, aber davon ist im Film nichts zu spüren. Etliche Figuren wurden neu dazu erfunden und selbst der Vorname der Hauptfigur ist ein anderer. Da fragt man sich zu Recht, warum Summit Entertainment überhaupt die Rechte an dem Stoff kaufen musste. Aber egal, selbst Ellis sieht das auf seiner Webseite sehr locker. Statt Tiefsinn gibt es hier sinnfreie, aber umso witzigere Action.
Locker, praktisch, gut
Zumindest der Plot ist fast gleich geblieben: Bei Ex-Black-Ops Frank Moses herrscht tote Hose. Der Rentner schleppt sich morgens mühsam an den Frühstückstisch, zappt sich durchs TV und langweilt sich furchtbar zu Tode. Nur ab und zu schnappt er sich den Hörer und ruft seine Sachbearbeiterin Sarah (Marie-Louise Parker, Weeds) an. Als aber eines Nachts ein Killer-Kommando in seinem Wohnzimmer auftaucht, ist für Frank Schluss mit dem öden Lebensabend. Er macht das, was er am besten kann: Leute umlegen. Dazu reaktiviert er sein altes Team mit dem Trickser Joe (Morgan Freeman), dem irren Waffennarr Marvin (John Malkovich) und der Scharfschützin Victoria (Helen Mirren). Zusammen finden sie heraus, dass sie unliebsame Zeugen bei einer Verschwörung sind und deshalb sterben müssen. Das lassen sich die vier natürlich nicht gefallen, auch wenn sie dazu Sarah beschützen müssen, die plötzlich in das Visier des smarten Killers William (Karl Urban) gerät.
Souveräne Action-Komödie
Älter, härter, besser – der deutsche Slogan des Films trifft es haargenau. Frank und sein Team lassen es ordentlich krachen und zeigen Stallones Expendables den Mittelfinger. Robert Schwentke hat eine lockere Actionkomödie inszeniert, die routiniert und geradlinig auf das lässige Finale zusteuert. Die Story ist zwar mehr als dünn ist, aber die Schauspieler reißen es heraus. Willis spielt gekonnt souverän die Killermaschine in Rente während John Malkovich in einer seiner Paraderollen als paranoider Waffenfreak glänzt. Helen Mirren gibt dem Ganzen eine elegante Note und lediglich Morgan Freeman bleibt etwas blass. Aber das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler. R.E.D. ist überdrehte, anspruchslose Action für einen unterhaltsamen Kinoabend.