Zeitsprung: Neun Jahre später hat sich Michael in Los Santos, dem Ebenbild von Los Angeles, im Bundesstaat San Andreas niedergelassen. Durch einen Deal mit dem FIB (Federal Investigation Bureau) gilt er offiziell als tot und verbringt seine Tage damit, sich abwechselnd auf der Terrasse seiner Villa zu besaufen und auf der Couch seines Psychiaters auszurasten. Denn auch wenn Ruhe in seinem Leben eingekehrt ist: Seine Familie, bestehend aus seinem faulen Sohn, seiner nach Ruhm lechzenden Tochter und seiner fremdgehenden Frau, geht ihm gehörig auf die Nerven.
Eheprobleme und Möchtegern-Gangster
Parallel dazu schlägt sich der Nachwuchsgangster Franklin im Getto mit Autoschiebereien durch, immer auf den ersten großen Coup lauernd. Bei einer seiner „Auto-Abholaktionen“, wie es sein Boss nennt, trifft er auf Michael. Eine Freundschaft bahnt sich spätestens dann an, als die beiden losziehen, um die Hütte des Tennislehrers, mit dem Michaels Frau fremdgeht, abzureißen. Blöd nur, dass Michael zu spät bemerkt, dass das Objekt, das er gerade dem Erdboden gleichgemacht hat, irrtümlicherweise einem mexikanischen Gangsterboss gehört. Um sich bei ihm freizukaufen, stellt er eine Crew zusammen und plant das nächste große Ding. Durch das von dem Überfall verursachte Medienecho wird der völlig wahnsinnige, Crystal kochende und aggressive Trevor auf seinen totgeglaubten Kumpel aufmerksam – und ist erst mal nicht so begeistert von der Tatsache, dass Michael nach seiner „Auferstehung“ nie angerufen hat.
Die Neuerungen
Die Geschichte der Neuauflage geht also mit dem Original konform. Es ist vor allem die vergleichsweise starke Rechenpower von PS4 und Xbox One, von der die neuen Fassungen profitieren. Beide Konsolen bringen GTA 5 in 1080p-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde auf den Bildschirm. Dazu: hochaufgelöste Texturen, scharfe Licht- und Reflexionseffekte sowie authentischere Charaktermodelle. Restlos ausmerzen konnten die Entwickler die überschaubare Anzahl an grafischen Mängeln jedoch nicht. Auch wenn das Kantenflimmern weit humaner ausfällt als bei den Fassungen für PS3 und Xbox 360: Es ist noch vorhanden. Genau wie gelegentliche Pop-Ups.All das fällt jedoch kaum ins Gewicht, sodass man der Next-Gen-Version von GTA 5 ihr Alter kaum anmerkt. Zumal Rockstar die Flora und Fauna nochmal verstärkt und die Dichte an NPCs auf den Straßen erhöht hat. In Los Santos ist jetzt also noch mehr los als in den bisherigen Fassungen, was GTA 5 nochmal einen Realitätsschub gibt. Ebenfalls für ein realistischeres Feeling sorgt der im PS4-Controller integrierte Lautsprecher. Der gibt nämlich Telefonanrufe sowie den Polizeifunk wieder und macht auf neue E-Mails oder SMS-Nachrichten aufmerksam. Der Entwickler reizt das Potenzial des PlayStation-4-Controllers noch weiter aus, indem er das Touchpad zur Eingabeerleichterung nutzt. Radiostationen werden mittels Wischbewegung nach oben oder unten gewechselt, Waffen durch Wisch nach rechts und links. Wer auf das Pad drückt, wechselt außerdem von der Third-Person- in die First-Person-Ansicht. Nun könnte man meinen, GTA 5 verkomme durch die neue Perspektive zum Ego-Shooter. Viel mehr trägt sie jedoch zur Atmosphäre bei. Die Ich-Perspektive sorgt für ein noch ausgereifteres Mittendrin-Gefühl. Der Authentizität wegen hat Rockstar außerdem zig neue Animationen integriert und sämtliche Fahrzeuge mit detailliertem Interieur ausgestattet. So wirkt die neue Perspektive nicht etwa wie ein lieblos hingeschludertes Feature, um einen Punkt mehr auf die Neuheitenliste schreiben zu können, sondern wie eine sinnvolle Erweiterung.