Während in Frankreich reihenweise Menschen auf die Straße gehen, um gegen die gleichgeschlechtliche Ehe zu protestieren, setzt die Jury aus Steven Spielberg, Nicole Kidman, Christoph Waltz, Ang Lee und Lynne Ramsay ein Zeichen. Denn: Erstmals in der Geschichte der Festspiele wurde mit Abdellatif Kechiches La Vie d’Adèle ein Film über Homosexualität mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Zudem wurde nicht nur der Regisseur, sondern auch die beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux mit der Palme beehrt.
Der Große Preis der Jury ging an die Coen-Brüder für ihr Musikerdrama Inside Llevyn Davis. Als bester männlicher Darsteller wurde Bruce Dern für seinen Part in Nebraska von Alexander Payne bedacht. Das weibliche Pendant durfte Le Passé-Darstellerin Bérénice Bejo mit nach Hause nehmen. Als besten Regisseur kor die Jury Amat Escalante für seinen Film Heli aus. Besonders ist dies deshalb, weil der Streifen durch teils extrem brutale Szenen im Vorfeld nicht nur positiv auf sich aufmerksam machte. Die Trophäe für das beste Drehbuch darf sich Jia Zhang-Ke für A Touch of Sin ins Regal stellen.
Daneben waren auch solch große Regisseure wie Roman Polanski (Venus in Fur), Steven Soderbergh (Behind the Candelabra) und James Gray (The Immigrant) an den Start gegangen – und leer ausgegangen. Auch wenn die Kritiker Steven Spielbergs Jury-Posten vorab kritisch beäugten, hat sich die Vermutung, die großen Produktionen könnten deshalb im Fokus stehen, nicht bewahrheitet.
Die Filmfestspiele gehen zu Ende
Bild: getty images
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27.05.2013
- Stefan Mayr
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