Kritik Kritik Bild: Studiocanal

Die Tribute von Panem – Catching Fire: Besser als der erste Teil

Mehr Emotion, mehr Dramatik, mehr Gewalt: Die Tribute von Panem – Catching Fire legt im Vergleich zum Vorgänger The Hunger Games eine ordentliche Schippe drauf. Wie das aussieht, verrät unsere Kritik.
Catching Fire setzt da ein, wo Teil Eins sein Ende nahm. Auf einen Rückblick verzichtet Lawrence. Er setzt voraus, dass Panem-Fans die Geschichte um Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), der Distrikte und des kapitalistischen Kapitols kennen. Im zweiten Teil der Trilogie bietet Protagonistin Katniss den skrupellosen Spielemachern unter Präsident Snow (Donald Sutherland) nicht nur erneut die Stirn, sondern verspottet sie sogar symbolisch mithilfe ihrer Verbündeten. Doch wie weit können die Gegner der Spiele in ihrem zeichensetzenden Protest noch gehen?

Während Präsident Snow Katniss’ rebellischen Charakter während der letzten Hungerspiele noch duldete, will er dem Hype um das Liebespaar Katniss und Peeta (Josh Hutcherson) aus Distrikt 12 jedenfalls ein Ende setzten. Er tut das, was man von der Führungshand eines perfiden Überwachungsstaat erwarten würde: Völlig willkürlich ändert Snow die Regeln der Spiele zu seinen Gunsten. Zu groß ist die Gefahr, dass die Völker der Distrikte mit den Gewinnern sympathisieren und weiter gegen die Macht des Kapitols rebellieren. Die Sieger der Distrikte müssen erneut in der Arena auf Leben und Tod kämpfen, was auch die Liebe zwischen Katniss und Gale (Liam Hemsworth) erneut auf die Probe stellt.


Der Hype hält an

Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence spielt Katniss dabei so überzeugend und glanzvoll, dass man ihr den Charakter im Film nicht nur abnimmt, sondern sich mit ihr verbünden möchte. Authentisch und kraftvoll vermag selbst eine kleine Geste das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Ohnehin kommt die stimmige Besetzung im Film sehr gut an. Neben Woody Harrelson, der erneut den trinkfreudigen Trainer Haymitch Abernathy mimt, sind auch Stanley Tucci als überdrehter Fernsehmoderator Caesar Flickerman und Lenny Kravitz in der Rolle des subversiven Stylisten Cinna zu sehen. Obwohl der charismatische Sänger nur in kurzen Sequenzen auftaucht, spielt er seine Rolle als kreativen Querdenker authentisch und einfühlsam. Donald Sutherland kommt in seiner Verkörperung des Bösen hingegen nicht zu kurz. In Catching Fire spielt der Hollywood-Star beeindruckend kühl, fast gestenlos die Rolle des Präsidenten Snow und unterstreicht so die unberechenbare Art der Figur.

Mit Jena Malone als rebellische Arena-Mitstreiterin Johanna sowie Amanda Plummer und Jeffrey Wright als helles Nerd-Duo Wiress und Beetee gibt’s bei Catching Fire auch einige Neuzugänge ins Boot geholt. Der im ersten Teil durch die Hände des Kapitols ausgeschaltete Der Head Gamemaker wird außerdem von Charakterschauspieler Philip Seymour Hoffman als furchteinflößender und zwiespältiger Plutarch Heavensbee ersetzt. Dieser lässt die Kontrahenten vor Angst erbeben. Der neue Spielemacher lässt Blut regnen, Giftwolken aufziehen und kreiert furchteinflößende Kreaturen, die nicht leicht zu besiegen sind.


Nichts Neues in Panem?

Die Tribute von Panem – Catching Fire zeigt, dass die Dystopie nicht unbedingt durch Originalität glänzt. Dennoch überzeugt der Science Fiction Streifen in Inszenierung und darstellerischer Raffinesse. Gewaltig in Gradlinigkeit, Tempo und Dramatik. Auch im zweiten Teil wird mit hektischem Schnitt und Kameraführung gearbeitet. Inhaltlich kritisch gegenüber Politik und Ethik, kommt der Film zynischer als sein Vorgänger daher. Unterm Strich: Ein mehr als gelungener zweiter Teil, mit dem Regisseur Francis Lawrence erneut beweist, dass die Bestseller Story von Suzanne Collins in seine Hände gehört.



Details

  • Titel: Die Tribute von Panem - Catching Fire
  • Land/Jahr: USA 2013
  • Genre: Abenteuer
  • FSK: Ab 12 Jahren
  • Regie: Francis Lawrence
  • Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth
  • Release: 21.11.2013
  • Laufzeit: 146 Min
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