Akt 1: Valve kündigt medienwirksam Steam-App an
Der Anfang sah so vielversprechend aus: Anfang März verkündete Valve, dass das Unternehmen eine App mit Steam Link-Funktionalität entwickelt habe, die am 9. Mai im Apple Store und für Apple TV erscheinen soll. Der Steam Link ist im Grunde genommen ein externes Stück Hardware, mit dem man Steam-Content via W-Lan von einem Computer auf einem Fernseher streamen kann. Man braucht dann nur einen Controller, um vor dem Fernseher Steam-Spiele zu zocken. Die neue App sollte dieselbe Funktionalität bieten, nur besser und praktischer. Außerdem sollten auf Steam gekaufte Spiele über die App auf iOS-Geräten spielbar werden. Apple hatte die neue App auch bereits abgesegnet und erste Previews sahen richtig vielversprechend aus.
Akt 2: Apple verbannt überraschend die Steam-App aus dem App Store
Doch dann kam alles anders und Apple blockierte unerwartet die App. Der Grund ist schnell erklärt: Apples Richtlinien sehen vor, dass Entwickler von Apps, die via iTunes verkauft werden, 30% der mit der App erzielten Einnahmen an Apple abführen müssen. Da die Valve-App ursprünglich auch den Verkauf von Spielen über die Steam-App vorsah, aber eben über den eigenen Steam-Store und nicht über den App Store, hätte Apple auf seine 30% verzichten müssen – bloß hatte Apples zuständiges Review-Team zur App Store-Zulassung diesen Umstand zuerst übersehen und musste dann peinlicherweise zurückrudern.
Akt 3: Valve liefert neue Version ohne Kaufoption
Berichten zufolge hatten sich die beiden Unternehmen nach dem Debakel noch einmal zusammengesetzt, um einen Kompromiss auszuverhandeln. Dieser Kompromiss besteht darin, dass Valve die Kaufoption aus seiner App streicht, bzw. dem Nutzer anzeigt, dass der Kauf auf dem PC durchgeführt werden muss. Interessant wird auch, welche Einigung die beiden Firmen bezüglich des Community Marktplatzes in der App finden werden, über den beispielsweise Dota-Spieler mit digitalen Artefakten handeln, denn auch hier schneidet Valve mit 5% bzw. 10% beim Umsatz mit, wovon dann wiederum 30% an Apple abgeführt werden müssten. Bislang ist die App jedenfalls nicht wieder in den Apple Store zurückgekehrt. Ob und wann es soweit sein wird, ist ungeklärt. Auf Android ist die Beta-Version hingegen schon länger verfügbar.
Die (vorläufige) Alternative: Der physische Steam Link zum Sparpreis
Für alle, die nicht noch länger auf das Erscheinen der App warten wollen und eine weitere Box mit HDMI-Anschluss neben dem Fernseher verkraften können, ist möglicherweise der physische Steam Link eine Alternative, der passenderweise momentan im Sommer-Sale von Steam um nur 2,75 Euro (plus 8,20 Euro Versand nach Deutschland) angeboten wird. Aber Achtung: Aufgrund der hohen Nachfrage könnte es zu Lieferverzögerungen kommen!