State of Decay – Ein Zombie-Überlebensspiel der anderen Art
Eine scheinbar unaufhaltsame Zombie-Apokalypse, der man sich als Spieler entgegenstellen muss, ist ja an und für sich ein recht häufig strapaziertes Background-Szenario in Computer-Spielen. Meistens liegt der Fokus darauf, gewaltige Waffen in die Hand zu nehmen und die Untoten möglichst zahlreich und treffsicher niederzumetzeln, wie beispielsweise in Call of Duty Zombies, Killing Floor 2 oder Dead Island.
Im Falle des Microsoft-Spiels State of Decay schlugen die Entwickler von Undead Labs 2013 einen anderen Weg ein – was dem Spiel eine riesige, treue Fangemeinde beschert hat. Klar, auch hier gibt es hin und wieder keinen anderen Ausweg, als einen hungrigen Zombie durch Gewaltanwendung daran zu hindern, einen zum nächsten menschlichen Festmahl zu machen. Das Spielziel des Open World Games ist schließlich das Überleben. Allerdings ist das Konzept des Überlebens in State of Decay eindeutig realitätsgetreuer. Würde es tatsächlich zu einer Zombie-Apokalypse oder einer zivilisationsbedrohenden Katastrophe anderen Ursprungs kommen, so würden vermutlich nicht diejenigen überleben, die mit Gebrüll und ohne Rücksicht auf Verluste in jeden Kampf laufen. Nein, diejenigen, die sich am geschicktesten verstecken und verbarrikadieren, am meisten Nahrung, Medikamente und Munition aufsammeln und am besten auf knifflige Gruppendynamiken reagieren können, werden die besten Chancen haben, letzten Endes lebend wieder rauskommen. Und genau darum geht es in State of Decay 1 & 2. Nachdem wir am Ende des ersten Teils herausgefunden haben, dass die Zombies nicht nur das ländliche Trumbull Valley, sondern scheinbar auch den Rest der Welt überrannt haben, liegt es erneut an uns, die letzten Nicht-Infizierten aufzuspüren, ein sicheres Versteck und andere lebenswichtige Utensilien zu finden und eine funktionierende Gemeinschaft aufzubauen.
Eine fast funktionierende Mischung aus Altbekanntem und Neuem
Die Gemeinschaft, die wir in State of Decay 2 zum Zwecke des kollektiven Überlebens aufbauen müssen, besteht aus recht unterschiedlichen Charakteren – Soldaten, Ärzte, Mechaniker, Gärtner und sogar Laienschauspieler. Alle mit individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten. Es hängt ganz von unseren Entscheidungen und unserem Moralkompass ab, wie sich die Schicksalsgemeinschaft entwickeln wird. Gemütlich und fade wird es sicher nicht, denn anders als im ersten Teil geht immer gerade irgendeine Ressource zur Neige oder es tut sich eine andere Katastrophe auf, die dringend unsere Aufmerksamkeit fordert. Und ob die nächste Plünderung einem gemütlichen Spaziergang ähneln wird oder doch einem blutigen Massaker, können wir in der Open World auch nicht voraussagen. Außerdem können wir wählen, ob wir die Gruppe alleine anführen wollen oder mit drei anderen Spielern im Koop-Modus unsere Führungsqualitäten unter Beweis stellen möchten. Und weil den Entwicklern diese bereits erwähnten Aspekte sehr gut gelungen sind, kann man vielleicht auch darüber hinwegsehen, dass die Spielmechanik für Neulinge nicht besonders gut erklärt wurde und die zugrundeliegende Story mehr Fragen zum übergeordneten Spielziel aufwirft als Antworten liefert.
Eine erneute Bug-Plage
Fans des ersten Spiels können sich vermutlich noch lebhaft an die vielen, teils sogar äußerst komischen Bugs erinnern, mit denen der erste Teil zu kämpfen hatte. Viele konnten das verzeihen: Der erste Teil von State of Decay war schließlich eine Indie-Produktion mit kleinem Budget, allerdings eine so fesselnde, unterhaltsame, dass sie zum Überraschungserfolg wurde und schließlich von Microsoft übernommen wurde. Ganz aus alten Mustern konnte das Entwicklerteam von Undead Labs scheinbar nicht ausbrechen, denn trotz des erheblich höheren Budgets berichten viele von einer weiteren Bug-Plage: Da wären beispielsweise Zombies, die es vom Himmel regnet, fliegende Autos und zufällig verschwindende Charaktere. Die ersten Patches sind bereits auf dem Weg und anscheinend lieben die Spieler auch die unperfekte Version des Spiels, denn in weniger als einer Woche konnte State of Decay 2 bereits mehr als eine Million Spieler gewinnen.
State of Decay 2 als Play Anywhere-Titel
State of Decay 2 ist übrigens als Play Anywhere-Titel erhältlich, das heißt, dass man das Spiel sowohl auf der Xbox One, als auch auf Windows 10 PCs spielen kann – die Spielstände, Add-Ons und Erfolge werden dabei automatisch synchronisiert. Außerdem gehört State of Decay 2 zu den mehr als 100 Games, die mit einem Xbox Game Pass-Abo spielbar sind. Solange man also ein gültiges Abo hat, kann man State of Decay 2 kostenlos spielen.