PS4: Brasilianer umgehen Sicherheitssystem

Wer in Brasilien lebt und auf der PS4 zocken will, muss tief in die Tasche greifen: Die Konsole schlägt durch hohe Importkosten mit umgerechnet rund 1.350 Euro zu Buche. Wohl auch deshalb greifen die dortigen Gamer und vor allem Händler zu illegalen Methoden. Brasilianische Gamer können ihre Konsole zu einschlägigen Geschäften bringen, die dann gegen eine geringe Gebühr illegal Games auf die Festplatte schaffen.

Gerüchte dazu gingen schon länger um, jetzt haben die Konsolen-Hack-Experten von Wololo auch herausgefunden, wie das Knacken der PS4 funktioniert: mithilfe eines Raspberry Pi. Wie das Magazin UOL Jogos außerdem im Selbstversuch herausfand, gibt’s für eine Gebühr von 100 bis 150 US-Dollar zehn Games auf die Festplatte. Um das System zu überlisten, fertigen die Angestellten dafür ein Abbild einer Konsolenfestplatte mit den gewünschten Games an und kopieren dieses auf die Festplatte der Kunden-Konsole. Auf dieser wird dann ein Account aktiviert, der rechtmäßigen Zugriff auf die Games hat. Währenddessen liest ein Raspberry Pi Speicher und BIOS der PS4 aus, bevor der Account wieder deaktiviert sowie Speicher- und BIOS-Daten zurückgeschrieben werden. Anschließend funktionieren die Games auf der Konsole ohne Einschränkungen. Weitere Games nachrüsten zu lassen, sei  für die Anbieter kein Problem.

Wer damit allerdings ein Problem hat, ist Sony. Die Japaner gehen bereits mit Unterlassungsaufforderungen gegen einzelne Händler vor. Außerdem dürften die verantwortlichen Entwickler bereits an einem Firmware-Update werkeln, das den Raubkopierern das Leben schwer macht.