Nintendo hat bis heute etwa 100 Millionen Wii-Konsolen verkauft und den Casual-Markt mit Games wie Wii Fit und Wii Music revolutioniert. Die Wii U kämpft dennoch auf verlorenen Posten, denn die Casual-Gamer wandern mehr und mehr in den Mobile-Sektor ab. Anstatt jetzt aber weiter auf Games für zwischendurch zu setzen und statt Konsolenspielen etwa Mobile-Games entwickeln zu lassen, macht Nintendo die Rolle rückwärts. Nintendo will die Core-Gamer. Nintendos Shigeru Miyamoto hat sich im Interview mit den Printkollegen der EDGE zum Casualgamer und dessen Wichtigkeit für den Publisher geäußert.
„Das ist die Sorte von Mensch, die vielleicht einen Film schaut, vielleicht aber auch Disneyland besucht. Sie haben das Motto ‚Ich bin der Kunde, ihr müsst mich unterhalten‘, also eher eine passive Haltung. Diese Leute wissen nicht, wie interessant es sein kann, einen Schritt weiter zu gehen und sich selbst herauszufordern“, so Miyamoto. Nintendo habe in Zeiten von DS und Wii dafür gesorgt, dass sich das Gaming-Universum ausweitet. Mittlerweile sei das nicht mehr nötig, da sich die Casualspieler ihre tägliche Portion Gaming von Smartphone-Spielen und dergleichen holen. „Zum Glück“, wie Miyamoto hinzufügt. Denn dadurch müsse sich Nintendo keine Gedanken mehr darüber machen, wie sich Games am besten in das tägliche Leben der Menschen integrieren ließen.
Der erste Auswuchs von Nintendos neuer Politik erscheint im Herbst in Form des Wii-U-exklusiven Bayonetta 2.
Das Videospiel-Urgestein Nintendo hat seinen Erfolg vor allem den Gelegenheitsspielern zu verdanken. Jetzt wollen die Japaner wieder anspruchsvollere Software liefern –für „richtige“ Gamer.