Schon gesehen, trotzdem spaßig
Erst wird mit einigen wenigen Klicks ein Charakter gewählt und ausgestattet, anschließend geht’s mit Messer, Beil und Pistole durch 50 sogenannte Ebenen, also Levels. Darin sind wiederum je sechs Puzzleteile versteckt, die zum Abschluss des jeweiligen Abschnitts benötigt werden. Außerdem beherbergt jeder Level eine bestimmte Aufgabe. Ist diese erfüllt, warten nach getaner Arbeit besondere Items. Wer sich daran nicht aufhalten möchte, kann auch beim örtlichen Händler das in den Verliesen und Kerkern gefundene Gold für Items, Munition und Waffen verbraten. Ab und zu lauert auch ein Bossgegner am Levelende, der meist recht fix besiegt ist. Das ist zugegebenermaßen nicht besonders anspruchsvoll, weiß aber durchaus zu gefallen. Vor allem weil der eigene Charakter mit jedem über den Jordan geschickten Gegner Erfahrungspunkte sammelt und sich so in verschiedenen Attributen aufleveln lässt. Die Ausbeute: neue Fähigkeiten und Spezialangriffe.
Silent Hill – wirklich?
Keine Frage, das Spielprinzip schreit förmlich nach Koop-Action. Schade nur, dass ein freies Einsteigen ins Spielgeschehen komischerweise nicht möglich ist. Mehr noch: Bricht der Mitstreiter ab, wird der Spieler zum letzten Speicherpunkt zurückgesetzt – und eben diese sind rar in Book of Memories. Dazu kommt, dass die Story im Gegensatz zu früheren Silent Hill-Games ziemlich schwach auf der Brust daher kommt. Des Spielers Figur erhält das titelgebende Buch zum Geburtstag, alles, was er hineinschreibt, wird sogleich real. Lieblos, wenn man ehrlich ist, und schlecht präsentiert obendrein.Dennoch: Spaß macht das hektische Treiben allemal. Die Mischung aus Kampf, Items sammeln und den eigenen Charakter aufleveln, motiviert bis zu einem gewissen Grad recht annehmlich. Trotzdem erfindet Book of Memories das Prinzip des Dungeon-Crawlers auch nicht neu und die belanglose Story sowie der lieblose Mehrspielermodus bremsen die Freude doch zu sehr, als dass die Darbietung auf einer Wellenlänge mit Diablo und Konsorten schwimmen könnte. Außerdem trifft der Titel Silent Hill hier tatsächlich nur bedingt zu. Fans könnten sich deshalb veräppelt vorkommen.