Ob das stört? Wenn man um den Genrewechsel weiß, sicherlich nicht. Im Gegenteil, Showdown punktet durch ausgewogenes Gameplay und eingängige Steuerung. In 52 Herausforderungen der Showdown-World-Tour, verteilt auf vier große Wettbewerbe, stellt der PS-Wütige sein Können unter Beweis. Die Modi Rennen, Crash Derby und Hoonigan stecken dabei die Gameplay-Basis ab. Die verschiedenen Crash-Derbys laden zu freudigen Brachial-Fahrten ein. Wer die zahlreichen Massenkarambolagen in den Arenen überlebt, fährt abhängig vom Podestplatz Punkte ein, die sogleich für neue Boliden und Upgrades an den Karossen verpulvert werden. Doch nicht nur für das Zerstören der Konkurrenz gibt’s Punkte. Auch Aufgaben wie das Herunterschubsen eines Gegners von einer erhöhten Plattform gehören zum Konzept. Auch Hoonigen fordert zum Bewältigen verschiedener Herausforderungen auf, allerdings weit taktischerer Natur. Im Detail: um Hindernisse driften, über Schanzen brettern oder unter LKW-Anhängern durchrasen. Vor allem letztgenannter Modus stellt einen willkommenen Ausgleich zum sonst eher Krawall-betonten Racer-Alltag dar.
Zerstörungsorgie
Showdown erfindet das Rad keinesfalls neu, setzt stattdessen auf althergebrachte Genre-Mechanismen. Im Gegensatz zu so manchem geistigen Vorgänger schafft es dieses Spiel allerdings, jene Elemente gekonnt unter einen Hut zu bringen und dabei die Motivation aufrecht zu erhalten. Trotzdem: Anstatt zu stundenlangen Crash-Touren zu bitten, versteht sich DiRT Showdown viel mehr als Game, das immer wieder mal an die Konsole lockt. Auch und vor allem im Mehrspielermodus. Denn während die Kampagne trotz teils etwas dümmlicher KI zwar schon recht gut unterhält, entpuppen sich vor allem die Crash Derbys online oder im Splitscreen gegen bis zu sieben Kumpels als besonderes Schmankerl für Blech-Fetischisten. Cool: Ist man auf ein waghalsiges Manöver besonders stolz, findet es mittels Youtube-Anbindung auf Wahl den direkten Weg in die ewigen Weiten des Internets.
Einsteigen, Spaß haben
Optisch erweist sich Showdown auf sämtlichen Plattformen als recht ansehnlich. Ein detailliertes Schadensmodell, coole Explosions- und Partikeleffekte runden das Bild ab. Wer die Wahl hat, sollte jedoch vornehmlich die PC-Version mit Gamepad spielen, sind die Ladezeiten der Konsolenversionen doch recht lang geraten. Das drückt eindeutig auf die Adrenalin-Bremse. Schade. Die Steuerung fällt dagegen sowohl auf PC als auch PS3 und Xbox 360 so aus, wie man sie sich bei einem derartigen Genrevertreter wünscht. Die Boliden reagieren pfeilschnell und schon nach einer kurzen Probefahrt hat man das Button-Layout verinnerlicht.
DiRT Showdown ist sicher kein Spiel, das einen für Stunden an die Konsole fesselt. Dafür ist das Konzept eindeutig zu kurzweilig. Stattdessen bringen die vielen verschiedenen Modi kurzweilige und abwechslungsreiche Unterhaltung ohne Schnörkel. Eben so, wie es sich für einen reinrassigen, auf Spaß getrimmten Arcade-Racer im Stile von Destruction Derby gehört. Simulations-Fanatiker machen aber lieber einen Bogen um dieses Spiel.