Wie Zelda, nur für Erwachsene
Auf dem Weg zur Wahrheit blickt der Spieler seinem Helden aus der Third-Person-Ansicht über die Schulter, während dieser Gegnerhorden dezimiert, Höhlenwände emporklettert und auch mal einen Ritt auf seinem Pferd mit dem Lebens-bejahenden Namen Verzweiflung wagt. Am Ende eines jeden Abschnitts geht’s einem übermächtigen Zwischen-Bossgegner, wie beispielsweise einem riesigen Steingolem, mit Sichel und Hammer an den Kragen. Dazwischen pflastern mal mehr, mal weniger anspruchsvolle Rätsel in bester Zelda-Manier Tods Weg. Unter anderem: Schalter- und Logikrätsel. Allgemein fühlt sich Darksiders II ein wenig wie Nintendos Vorzeige-Action-Adventure-Reihe an, nur viel düsterer und eindeutig auf Erwachsenenunterhaltung getrimmt.Klingt erst mal nach traditioneller Abenteuerkost. Glücklicherweise hat sich Entwickler Vigil aber einige Neuerungen nicht verkniffen. So greift Tod neben verschiedenen Ausrüstungsgegenständen und Waffen auf ein gleichermaßen simples und motivierendes Fertigkeitssystem zurück. Mit jedem getöteten Gegner steigt die Erfahrungsleiste und Tod daraus resultierend eine Stufe auf dem Erfahrungstreppchen. Mit jedem Stufenanstieg erhält der Spieler einen Fähigkeitspunkt, der gegen Kampf- und Waffen-Upgrades eingetauscht wird. In Anbetracht dessen erscheint es umso wichtiger, den zahlreichen Nebenaufgaben nachzukommen. Auch wenn Darksiders II auf den ersten Blick recht linear wirkt, so birgt der Weg zur Rettung des Bruders doch immer wieder Gabelungen und damit neue Charaktere, die im Gespräch neue Aufgaben offenbaren. Wer sich Zeit lässt und alle auferlegten Pflichten erfüllt, spielt gut und gerne 30 Stunden mit dem Tod.