Das Wissensarchiv Eden
In einer weit entfernten Zukunft hat sich das Internet zur ultimativen Datenbank menschlichen Wissens gemausert – das mittlerweile von Viren befallen wurde. Ein junges Mädchen stellt die virtuelle Personifizierung dar – das Child of Eden. Verkörpert wird die Dame von Lumi, der gleichnamigen Sängerin von Mizuguchis Band Genki Rockets, die übrigens den Großteil des Elektrosoundtracks des Spiels beisteuert. Klingt völlig absurd, sieht danke schöner Inszenierung aber blendend aus. Nach dem kurzen Erklärungsintro geht’s dann endlich ans Eingemachte. Man findet sich in Eden wieder und sofort fällt auf: Epileptiker sollten einen großen Bogen um dieses Spiel machen. Grelle Blitze kommen da angeflogen und auch sonst geht’s ziemlich schräg zu, in der virtuellen Welt.
Mit Lasern gegen Viren
Der Spieler übernimmt lediglich die Kontrolle eines Fadenkreuzes, um anfliegende Viren aufs Korn zu nehmen, den Rest erledigt die KI. Das funktioniert so: Man visiert bis zu acht Ziele gleichzeitig an, lässt die Feuertaste los und schon löst die Kanone acht Schüsse gleichzeitig aus. Darüber hinaus steht ein Laser als Zweitwaffe bereit – falls das bunte Geschehen mal unübersichtlicher wird. Und das ist vor allem in der zweiten Hälfte der fünf Spielabschnitte der Fall. Während die ersten beiden Levels noch relativ leicht von der Hand gehen, wird’s ab Abschnitt 3 nämlich eine ganze Ecke knackiger. Scharenweise Gegner fliegen da an, die obendrein immer mächtiger werden.
Xbox-360-Besitzer, die von der Kinect-Unterstützung Gebrauch machen, nutzen die linke Hand für die Hauptwaffe, die Rechte für den Laser. Um eine Druckwelle auszulösen bedarf es einem beidhändigen Stoß nach vorne. Das spielt sich flüssig und erleichtert die Bedienung dank schnellerer Reaktion und größerem Fadenkreuz. Lediglich der Waffenwechsel, der durch das Ausstrecken des Armes stattfindet, kommt etwas lahm daher. Da hätten die Entwickler von Q Entertainment noch nachbessern müssen.
Ein kurzer Trip
Nach rund drei Stunden ist dann auch schon wieder Schluss, mit der bunten Gaudi. Allerdings ist Child of Eden wohl auch darauf ausgelegt, mehrmals durchgespielt zu werden. Um nämlich alle Punkte zu sammeln, bedarf es der perfekten Kombination aus Angriffstaktik und Waffenwahl. Kinect-Fans mit Ambition zum Verrückten können getrost zugreifen. Den meisten Anderen könnte das Teil für einen Vollpreistitel Umfang-technisch vielleicht etwas zu mager daherkommen.