Die Ursprünge
Echte Fans wird es wohl freuen, dass Metroid: Other M zeitlich nach Super Metroid (1994) angesiedelt ist: Ein junges Metroid hat sich nur für Samus geopfert. Trotz des dramatischen Ereignisses erfährt man im Verlauf der Handlung, wie sie zu der eiskalten Kopfgeldjägerin wurde, die sie jetzt ist. Rund 60 Minuten an Zwischensequenzen bietet der Titel, dadurch wird die Story mehr als angemessen vermittelt. Schade ist nur, dass auf eine deutsche Sprachausgabe verzichtet wurde. Sämtliche Texte sind allerdings in Deutsch, hier muss sich also niemand sorgen.
So geht‘s
Dieses Mal beginnt das Abenteuer von Samus auf einem riesigen Raumschiff der Galaktischen Föderation, auf dem sich zahlreiche und vielfältige Biotope befinden. Dadurch trifft die Protagonisten in ihrem mächtigen Anzug auf verschiedenste Tiere und Pflanzen, die sich gerne auch als Feinde herausstellen. Aber wozu ist die hübsche Blondine denn mit praktischen Waffen ausgestattet? Richtig, um die unzähligen Gegner ordnungsgemäß in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Mit dem neuem Diffusion Beam können sogar mehrere Feinde gleichzeitig attackiert werden, ansonsten darf man auch auf Feinde springen, finale Moves ausführen und mächtige Attacken starten, die allerdings gutes Timing voraussetzen. Dargestellt wird Metroid: Other M in der Regel aus der seitlichen Perspektive, die fast schon an die alten Metroid-Episoden erinnern. Doch dieses Gefühl bleibt nur wenige Sekunden, denn die kompetenten Entwickler von Team Ninja spendierten ihrem Spiel eine dritte Dimension - und das gleich in vielerlei Hinsicht. Zum einen läuft man häufiger auch nach vorne oder hinten bzw. kämpft in Arenen oder größeren Räumen, die das räumliche Gefühl gut vermitteln. Letztendlich handelt es sich bei Metroid: Other M um ein 3rd-Person-Spektakel, jedoch kommt noch eine weitere Perspektive hinzu.
In 3D
Faszinierend ist die Tatsache, dass man in Metroid: Other M durch das Schwenken der Wiimote, die einzig für die Steuerung benötigt wird, in die Ego-Perspektive wechseln kann. Dann sieht das Spiel fast genauso aus wie Metroid Prime. Der Übergang von 2D in 3D und zurück geht fließend und ohne Ladezeiten - das ist in der Tat beeindruckend, vor allem dann, wenn man neben der vielen Action auch mal ruhigere Passagen überstehen möchte bzw. muss. Um die Wii-Technik nicht zu überfordern, sind die Abschnitte in Other M recht überschaubar und nie zu riesig - das erklärt auch, wieso die Geschichte in den Gewächshäusern des Raumschiffes spielt.
Grafisch ist Metroid: Other M wirklich erste Sahne, eine solche Qualität sieht man auf der Wii leider viel zu selten. Anhänger der Metroid-Marke werden sich vielleicht über den gesteigerten Kampfanteil und die recht hohe Spielgeschwindigkeit wundern, aber irgendwie passt das sehr gut zur neuen Samus. Übrigens: Sich in eine Kugel verwandeln kann sie natürlich nach wie vor. Tadellos ist auch die Steuerung mittels der Fernbedienung, schade ist aber, dass auf eine Unterstützung des Classic-Controllers verzichtet wurde - der hat schließlich einen Analogstick, die Wiimote dagegen muss mit dem Steuerkreuz auskommen. Auf der anderen Seite ist die Pointer-Kontrolle in der Ego-Perspektive mit einem typischen Joypad kaum vorstellbar.
Metroid: Other M ist eine absolut überzeugende und technisch fantastische Fortsetzung einer bisher stets hochwertigen Serie, der man ihr Alter nicht ansieht. Nicht nur Fans sollten zu dieser Episode greifen, denn auch Nicht-Kenner werden von der spannenden Action, der gut durchdachten Handlung und der feinen Steuerung begeistert sein.