Der Story bedarf es wohl kaum noch Erklärungen. Als Möchtegern-Pirat Guybrush Threepwood versucht der Spieler in The Secret of Monkey Island, die Gouverneurin Elaine Marley aus den Fängen des Geisterpiraten LeChuck zu befreien. Im Nachfolger, LeChuck’s Revenge, macht sich Guybrush auf die Suche nach vier Schatzkarten, um den legendären Schatz von Big Whoop zu finden.
Dabei steuert sich der großmäulige Protagonist zumindest im ersten Teil in bester Point-and-Click-Manier durch die grafisch komplett restaurierten Areale. Richtig gelesen, während The Secret of Monkey Island ausschließlich auf die klassische Steuerung zählt, lässt sich unser Held in LeChuck’s Revenge auf Wahl direkt durch die farbenfrohe und detailreiche Spielwelt manövrieren. Zur Interaktion mit NPCs nutzt man ein übersichtliches, per rechte Schultertaste aufrufbares Menü. Egal ob Einsteiger oder Veteran – hier findet sich jeder schnell zurecht. Sprung ins Jahr 2011 geglückt!
Das Herzstück
Doch nicht nur spielerisch präsentiert sich die Monkey-Island-Serie anno 2011 auf dem aktuellen Stand der Dinge, sondern auch grafisch. So wurde die gesamte Umgebung überarbeitet und an den HD-Standard angepasst. Nett: Per Knopfdruck lässt sich von der scharfen, neuen Optik auch ganz bequem in die rund 20 Jahre alte Original-Grafik schalten. Da schlagen Nostalgiker-Herzen höher, keine Frage. Auf die Ohren gibt’s einzigartige Musikuntermalung sowie der wahnwitzigen, englischsprachigen Original-Synchronisation – auf Wunsch mit deutschen Untertiteln. Und da wären wir beim eigentlichen Herzstück der Serie – den Konversationen. Selten hat man ein Spiel mit derart viel Wortwitz und charmanten Charakteren gesehen. Die Macher Ron Gilbert und Tim Schafer haben also auch heute noch die Gags auf seiner Seite. Anspruchsvolle, aber faire Rätsel sorgen zudem für die nötige Abwechslung. Zwar fällt deren Lösung meist nicht allzu schwer aus, wer aber doch mal nicht weiterkommt, greift auf die Hilfe-Funktion zurück. Während diese beim ersten Klick noch einen dezenten Hinweis liefert, gibt’s bei mehrmaligem Drücken schon fast die Lösung zu sehen.
Lohnt sich die Anschaffung?
Ansonsten kommt die Special Edition Collection noch mit den kompletten Soundtracks, Konzeptzeichnungen, einem Downloadcode für einen exklusiven Avatar sowie Audiokommentaren der Macher. Kostenpunkt: rund 30 Euro. Wer auf den Zusatz-Schnickschnack verzichten kann, ist also auch mit der digitalen Variante gut bedient. Wir erinnern uns: Beide Games sind auch als Download-Titel erhältlich und sind mit 1600 Microsoft Points, beziehungsweise 17,90 Euro eine ganze Ecke erschwinglicher als das neue, physische Gegenstück. Daher: für Sammler.
