Die Story von Brink passt auf einen Bierdeckel. Irgendwann in der Zukunft hat sich das einstige Paradies Ark in eine Ruine verwandelt. Nun ist es Schauplatz brutaler Kämpfe zwischen Aufständischen und dem Sicherheitspersonal. Welche Seite der Spieler wählt, bleibt ihm überlassen, aber das ist sowieso egal. Eine vollwertige Einzelspieler-Kampagne gibt es nämlich nicht und stattdessen kann man die Missionen wahllos aussuchen.
Kommandopunkte einnehmen, Personen eskortieren oder einfach die Feinde erledigen - auf den ersten Blick macht Brink nichts anderes als die Konkurrenz. Allerdings muss man dafür die vier verschiedenen Klassen richtig einsetzen. Der Soldat schießt den Weg frei, ein Sanitäter belebt verwundete Kameraden, der Agent enttarnt feindliche Fallen und der Ingenieur baut Geschütze. Für Solisten ist das nichts und Teamarbeit entscheidet über Erfolg und Niederlage.
Komplexer Team-Shooter
Um das bekannte Spielprinzip aufzupeppen, setzen die Entwickler auf das Zauberwort Customization. Mit jedem Kill oder nach einer erfolgreichen Mission erhalten die Spieler Erfahrungspunkte, mit denen sie stufenweise aufsteigen. Dadurch schalten sie weitere Fähigkeiten, Kleidung oder neues Aussehen frei. Clever: Mit dem so genannten SMART-Bewegungssystem gleiten die Spieler per Knopfdruck wie Parkours-Läufer durch die einzelnen Abschnitte.
Der eigentliche Clou ist der Mehrspieler-Modus. Hier tritt man in zwei Teams mit bis zu 16 Spielern gegeneinander an und bringt die erwähnten Missionen zu Ende. Theoretisch macht es Laune, ist spannend und teilweise sogar ziemlich komplex. Praktisch ist es aber ein Flop, denn zumindest Konsolenspieler müssen sich mit zahllosen Lags und Bugs auseinandersetzen, die eine vernünftige Spielsession unmöglich machen. Die PC-Version soll etwas besser laufen, aber sie lag zum Test nicht vor.
So nicht, Splash Damage
Brink ist ein Bugdesaster, wie es in dieser Preisklasse selten eins gab. Allerdings gilt das nur für den wichtigen Mehrspieler-Modus, als Solospieler ist man davon nicht betroffen. Dabei kann Zeitmangel bei der Entwicklung nicht der Grund für die zahlreichen Abstürze und Freezes sein, denn das Spiel war schon für 2010 angekündigt und da wäre genug Zeit für eine ausführliche Testphase gewesen. Das ist deshalb schade, weil in Brink zahllose gute Ideen stecken, die der Konkurrenz eine lange Nase zeigen.
Anspruchsvolle Missionen, durchdachte Rollenspielelemente und das rasante Spielprinzip hätten aus dem Endzeit-Abenteuer einen echten Knaller machen können. Doch so bleibt nur das traurige gewollt, aber nicht gekonnt. Hoffentlich bringt der nächste Patch Besserung.