Der Unterschied zwischen USK und PEGI Bild: getty images

Erklärt

Der Unterschied zwischen USK und PEGI

Wer in Deutschland Games kauft, sieht auf der Packung in der Regel zwei Altersfreigaben: PEGI und USK. Aber wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Angaben? Wir verraten’s.
Vorneweg: USK steht für Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. PEGI für Pan European Game Information.

Was die beiden gemeinsam haben: Sie sprechen Altersempfehlungen im Sinne des Jugendschutzes für Videospiele aus. Dass die auf der Packung angegebenen Freigaben der beiden Institutionen in vielen Fällen nicht übereinstimmen, liegt an den unterschiedlichen Trägern. PEGI-Träger ist das niederländische Institut für die Klassifizierung audiovisueller Medien. USK-Träger ist die Freiwillige Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware GmbH. Diese übernimmt die Organisation der Prüfung, die Einstufungen liegt jedoch bei einem unabhängigen Gutachtergremium aus Pädagogen, Journalisten, Sozialwissenschaftler oder Jugendbeauftragter unter dem Vorsitz des ständigen Vertreters der Obersten Landesjugendbehörden.


USK-Einstufung: Gesetzlich verpflichtend

Während die USK nur in Deutschland gilt, stuft PEGI die Games in allen anderen europäischen Ländern ein. PEGI wurde ins Leben gerufen, um die europaweit unterschiedlichen Einstufungssysteme zu vereinheitlichen. Warum wir da die Ausnahme sind? Nun, Deutschland entschied sich gegen die Einführung des PEGI-Modells, da es keine Rechtskraft hat. Es ist also nur eine Empfehlung, nicht verpflichtend. Theoretisch kann außerhalb Deutschlands also auch ein 14-Jähriger ein Spiel mit einer PEGI-Einstufung ab 18 kaufen, ohne dass eine der beteiligten Parteien mit juristischem Ärger rechnen muss. Das galt bis 2003 auch für die USK. Seit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) vergibt die USK jedoch verpflichtende Alterseinstufungen.

Die USK-Freigaben ab einem Alter von 6, 12 und 16 sowie die Angabe „keine Jugendfreigabe“ auf den Game-Verpackungen sind also bindend. Allerdings auch nur da, denn die USK bewertet nur physikalische Datenträger. Download-Games, beispielsweise aus dem PlayStation Store, unterliegen der Kennzeichnung nicht.

Das Konzept der PEGI-Einstufung ist ähnlich. Zusätzlich zu den Alterseinstufungen von 3, 7, 12, 16 und 18 Jahren finden sich bei den Einstufungen allerdings diverse Zeichen zur weiteren Inhaltsklassifizierung. Im Detail: Gewalt, Sex, Angst, Drogen, Schimpfwörter, Diskriminierung, Glücksspiel und Online.


Lieber PEGI-Import statt USK?

In der Praxis sorgt das Ausnahmesystem trotzdem immer wieder für erhitzte Gamergemüter. Games, die weltweit ungeschnitten erscheinen, werden in Deutschland indiziert. Oft reichen Publisher zur Schadensbegrenzung direkt eine angepasste Version ein, der beispielsweise bestimmte Gewalteffekte fehlen. Und jenen mündigen Gamern, die ihr Spielerlebnis nicht beschnitten wissen wollen, bleibt oft nur der Griff zum Import – was übrigens für den privaten Gebrauch auch im Falle einer Indizierung nicht strafbar ist. Übrigens: Die Annahme, die USK könne Games indizieren, ist falsch. Dieser Schritt liegt bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) – die eine Indizierung aber auch nur dann vollzieht, wenn die USK dem jeweiligen Game vorher die Einstufung verweigerte.

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