Exam handelt von einem ungewöhnlichen Einstellungsverfahren eines Pharmakonzerns, bei dem nach einem langwierigen Aussieben, vier Frauen und vier Männer ins letzte Rennen um den heiß begehrten Job gehen. Die Prüfungsumstände sind recht hart: Die Kandidaten dürfen weder den Raum verlassen, noch dürfen sie die bewaffnete Wache an der Tür oder die anonyme Prüfungskommission hinter einem abgedunkelten Panzerglas ansprechen. Sie dürfen das Prüfungsblatt, das vor ihnen liegt, nicht beschädigen und haben 80 Minuten Zeit, um Ihre Antwort abzugeben. Nachdem alle die Instruktionen erhalten haben und die Zeit zu laufen beginnt, bemerken die Mitbewerber, dass auf dem vor ihnen liegende Papier gar nichts steht. Nun gilt es herauszufinden, was die eigentliche Prüfung ist…
Überlebenskampf
Exam handelt von der Frage, wozu Menschen in der Lage sind, wenn es um eine lukrative Arbeitsstelle geht. Dabei finden sich acht hochqualifizierte Menschen in einer Extremsituation wieder, in der keiner weiß, was nun die eigentliche Prüfung sein soll. Da der Prüfer Anfangs von einer Frage sprach, werden die Acht erfinderisch, um diese in Erfahrung zu bringen. Zunächst läuft die Suche in recht gesitteten Bahnen ab, doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr spielen Taktik, Intrige und Durchsetzungsvermögen eine Rolle. Nach und nach werden Kandidaten rausgekickt und ausgetrickst, bis sich die gesamte Dynamik zwischen den Mitstreitern zu einem einzigen Überlebenskampf entwickelt, bei dem körperliche Gewalt immer stärker zum Ausdruck kommt.
Regisseur Stuart Hazeldine ist mit Exam ein Low-Budget-Psychothriller gelungen, der von den Emotionen der Kandidaten lebt. Dass sich die komplette Geschichte in einem einzigen Raum abspielt, mag auf den einen oder anderen eintönig wirken, doch ist man ob der Vielzahl von Hauptcharakteren und dem vermeintlich unlösbaren Rätsel über weite Strecken des Films gut unterhalten. Etwas obskur wird es dann gegen Ende des Films, als plötzlich eine Schusswaffe ins Spiel kommt und jemand auch tatsächlich angeschossen wird. Man fragt sich, ob es tatsächlich so schlecht um unsere Elite stehen kann, dass ein Mord für den Job überhaupt und für irgendjemand erwägenswert erscheint. Auch der Schluss und die Auflösung des Rätsels strotzen nicht gerade von Genialität. Trotzdem kann man von einem recht spannenden Hauptteil und einem interessanten Thema sprechen.