Josh Kovacs (Ben Stiller) arbeitet als Manager im sogenannten Tower, einem der luxuriösesten Wolkenkratzer Manhattans. Dort versorgt er die wohlhabenden Turm-Bewohner mit allem, was ihr reiches Herz begehrt. Einer der Bewohner und Anteilhaber am Tower: Arthur Shaw (Alan Alda), der der an der Börse Milliarden umsetzt und den Angestellten und Bewohnern versprochen hat, ihren Fonds zu verdreifachen. Nur kurze Zeit später wird der zwielichtige Kerl wegen Finanzverbrechen angeklagt und in seinem Penthouse unter Hausarrest gestellt. An sich wäre die Tatsache für die Welt halb so wild, hätte der Betrüger nicht den kompletten Pensionsfonds derer, die ihm vertrauten, bei einem Finanzmogul verjubelt. Josh flippt aus und will Shaw vermöbeln – und wird prompt gefeuert. Doch dann erfährt er von der FBI-Agentin Claire (Tea Leoni), dass Shaw noch ein paar Millionen für den Notfall in seinem Apartment versteckt hält. Das schreit nach Eigeninitiative. So beginnt Josh, eine Gangstertruppe zusammenzustellen, um die Kohle zu stehlen und sie ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben.
Ratner’s Eleven
Klingt ein wenig nach Ocean’s Eleven in witzig. Und ja, Ratner scheint sich in gewisser Weise Steven Soderberghs Werk mit Brad Pitt, George Clooney und Matt Damon zum Vorbild genommen zu haben. Das muss allerdings nichts schlechtes heißen. Die Action-lastigeren Szenen, beispielsweise wenn die Gangstertruppe den großen Coup endlich durchzieht, sind recht schön in Szene gesetzt und wirken auf Blu-ray noch rasanter. Die wirklich witzigen Passagen finden sich allerdings in den Konversationen zwischen den jeweiligen Akteuren wieder – schön. Jedoch hätte Ratner das Potenzial der Thematik viel weiter ausschöpfen können. Im Detail: das Comedy-Handlungselement weiter ausbauen und dadurch mehr Atmosphäre einfließen lassen. An Potenzial hätte es der Besetzung mit Ben Stiller und Eddie Murphy schließlich nicht gemangelt.
Leichte Kost
Klar, den Vorbildern wie Ocean’s Eleven gerecht zu werden, entpuppt sich bei dieser Adaption auch nicht gerade als einfach. Und unterm Strich ist Aushilfsgangster auch kein schlechter Film. Ihm hätte ganz einfach eine besser bedachte Prioritätensetzung gut getan. Genauer gesagt: weniger Action, bodenständigere Inszenierung und vor allem weniger Logikfehler. Stattdessen mehr Konversation und Situationskomik. Die Macher setzen dabei nämlich auf schrille und laute Inszenierung und drängen dadurch wohl ungewollt die Comedy-Komponente ein wenig in den Hintergrund. Schade, die Gags, die der Streifen zu bieten hat, können sich nämlich sehen lassen. Nur ein paar mehr davon hätten eben nicht geschadet. Wer sich nicht allzu sehr an Logikfehlern und klischeehafter Gangster-Darstellung aufhängt, kann aber getrost einen Blick riskieren und sich über leicht verdauliche Action/Comedy-Kost freuen – zumal die Heimkino-Variante zwei alternative Enden bietet.