In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft: Charlie Kenton (Hugh Jackman) ist nicht gerade ein Paradebeispiel für einen erfolgreichen, eingegliederten Bürger. Er trinkt, geht spät ins Bett und verpennt den Tag. Anstatt einer „richtigen“ Beschäftigung nachzugehen, verdient er seinen Lebensunterhalt mit Roboterkämpfen. Kurz gesagt: Er ist ein Loser. Sein Leben ändert sich schlagartig als seine Ex-Frau stirbt und sein zehnjähriger Sohn Max (Dakota Goyo) den Sommer bei seinem Dad verbringen soll. Da sind Streitereien natürlich vorprogrammiert, schließlich hat Charlie seinen Sprössling lange genug vernachlässigt. Anfangs von Meinungsverschiedenheiten geplagt, raufen sich die Beiden schon bald zusammen – nicht zuletzt, weil Charlies Lebensgefährtin und Tochter seines ehemaligen Trainers Bailey (Evangeline Lilly) zwischen den beiden Sturköpfen vermittelt. Dann entdeckt Max durch Zufall einen ausrangierten, aber noch funktionsfähigen Roboter, genannt Atom. Obwohl Atom nur ein Trainingsroboter ist, macht Charlie seinem Sohn nach einigen Diskussionen einen Kampf klar. Als Atom diesen gewinnt, erkennen Vater und Sohn, dass sie noch weit mehr erreichen können. Und das nicht nur auf professioneller Ebene, sondern auch auf zwischenmenschlicher. Denn mit jedem Kampf bekommt Max ein noch besseres Händchen für seinen blechernen Begleiter. Mehr noch, harmoniert mit ihm – und das merkt der Zuschauer.
Gelungener Mix?
Was dann folgt, kann man gut und gerne als futuristisches Familiendrama mit Fight-Sequenzen, gespickt mit einer guten Prise Humor bezeichnen. Regisseur Shawn Levy beweist, dass er auch ein Händchen für etwas tiefgründigere Geschichten hat, als es die Nachts-im-Museum-Reihe vermuten ließ. Die Vater-Sohn-Story zieht den Zuschauer mit. So baut sich langsam ein familiäres Gefüge um das Herzstück von Real Steel: die Kämpfe.
Hugh, der Dad
Hugh Jackman und Dakota Goyo fahren die Vater-Sohn-Schiene einfach authentisch, man nimmt ihnen ihre Rollen ab. Letzterer wirkt im Gegensatz zu den meisten anderen Schauspielern in seinem Alter eine deutliche Ecke echter. Das liegt wohl vor allem daran, dass sich Levy besonders viel Zeit für den jungen Kollegen genommen, und ihm die Freiheit gegeben hat, die er für nötig hielt, wie er gegenüber entertainweb im Inerview verrät. Die Kampfszenen kommen nicht übermäßig brutal, sind dennoch schön in Szene gesetzt und wissen durch die richtigen Kamerafahrten im richtigen Moment zu gefallen. Klar, das hier sollte Keinen überfordern und wer auf der Suche nach wirklich anspruchsvollen Geschichten ist, der sollte besser die Finger von Real Steel lassen. Wer sich auf die leicht verdauliche Action/Familien-Kost einlässt, bekommt hier coole Fights und Feelgood-Stimmung, kombiniert mit einem smarten Hugh Jackman in bester Spiellaune. Runde Packung – auch wenn die Tanzszenen mit Dakota und seinem Robo eher peinlich als cool wirken.
Die Heimkino-Variante von Real Steel punktet bis auf vereinzelte grobkörnige Effekte mit durchweg makellosen Bild- und Tonqualitäten. Darüber hinaus spendiert Disney der Heimkino-Fassung einige interessante Extras. Darunter einen Einblick in die Entstehung der für den Film prägenden Roboter. Für Fans.