The Dark Knight Rises knüpft thematisch da an, wo The Dark Knight seine Zuschauer im Jahr 2008 zurückließ: Acht Jahre nachdem Batman den Schauplatz Gotham City von Harvey Dent (Aaron Eckhart) befreite und im selben Atemzug Polizeichef Jim Gordons (Gary Oldman) Sohn rettete, steht Gotham Kopf. Denn während die Menschen noch immer an Dents Unschuld glauben und in Batman (Christian Bale) den Buhmann sehen, siecht letzterer unschuldig im Exil dahin. Einen Grund zum Aufraffen erhält der einst strahlende dunkle Rächer von der vermeintlichen Gegenspielerin Selina Kyle (Anne Hathaway), die im Auftrag Banes (Tom Hardy) handelt. Letzter lebt mit seiner Armee in der Kanalisation Gothams und ist im Begriff, einen finsteren Plan zu offenbaren. Also streift Batman das Cape doch noch einmal über.
Viele Charaktere, zu wenig Zeit
Bis es soweit ist, vergeht allerdings knapp eine dreiviertel Stunde, in der Batman aka Bruce Wayne erst mal durch Abwesenheit glänzt. Nolan nutzt die Zeit vornehmlich zum Handlungsaufbau und setzt den Fokus dabei auf Jüngling und Nachwuchs-Polizist John Blake (Joseph Gordon-Levitt). Der Vorteil bei dieser Erzählweise: Selbst Zuschauer, die mit den beiden Vorgängern nicht vertraut sind, dürfen der Story dank ausführlicher Erklärungen folgen. Der Nachteil: Allen anderen dürfte das weite Ausholen eindeutig zu langatmig daherkommen. Dennoch: Auf diese Weise stellt der Regisseur sicher, dass jedem Charakter genug Zeit zur Entwicklung eingeräumt wird, wenngleich die Handlung in ihren 164 Minuten Länge beizeiten etwas überladen wirkt. Die Schauspieler holen meist alles aus ihren Rollen raus. Besonders hervorzuheben sind Anne Hathaway als harte Catwoman, Gary Oldman als griesgrämiger Polizeichef und natürlich Tom Hardy als schwer atmender Bane. Auch wenn letzterer seine Bedrohlichkeit weniger aus seinem Charisma, sondern viel mehr aus seiner körperlichen Überlegenheit zieht. Denn auch wenn Bane ein fieser Gegenspieler ist, so vermag seine Präsenz doch nicht ganz mit der Leistung des leider verstorbenen Joker-Darstellers Heath Ledger aus The Dark Knight mitzuhalten. Davon abgesehen besticht The Dark Knight Rises mit ganz schön viel Action, noch mehr bildgewaltiger Szenen und einer tragischen Geschichte, die das Superhelden-Genre schon jetzt nachhaltig geprägt hat und noch prägen wird. Keine Frage, Nolans Handschrift ist diesem Film in jedem Moment anzusehen.