Silent Hill und
Resident Evil waren einst Genrekollegen. Während die
Resident Evil-Filme mit ihren Software-Vorbildern bekanntlich noch so viel gemein haben, wie ein Zombie mit gesunder Ernährung, besinnt sich
Silent Hill auch auf der Leinwand auf die Stärken der Vorlage. Zumindest war das beim ersten Teil noch der Fall. Beim zweiten rückt die Dramatik zugunsten großer Effekte in den Hintergrund. Dabei wollten die Produzenten und Regisseur
Michael J. Bassett gerade die beinharten Fans zufriedenstellen.
Im Regen stehen gelassen
Basierend auf dem dritten
Silent Hill-Spiel und an die Geschehnisse des ersten Films anschließend, rückt die Handlung Heather (
Adelaide Clemens) und ihren Vater Harry (
Sean Bean) in den Fokus. Die Beiden sind seit Jahren auf der Flucht. Wovor genau, das weiß nur Harry. Heather ahnt aber bereits etwas, wird sie doch seit sie denken kann von Visionen und Albträumen heimgesucht. Die Konstante in ihren Wahnvorstellungen: Silent Hill. Als sie vom ersten Schultag an ihrer neuen Schule nach Hause kommt, ist ihr Vater verschwunden. Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Ihre Spuren führen das Mädchen samt Schulkamerad Vincent (
Kit Harrington) ins titelgebende Geisterstädtchen. Und da warten neben Ascheregen, Nebel und heruntergekommenen Häuserfassaden auch allerhand bizarre Gestalten, die der Reisegruppe ans Leder wollen. Allerdings wird Heather bereits erwartet. Sie soll ihre Bestimmung erfüllen – und muss natürlich ihren Vater retten. Soviel zur Handlungsbasis.
Revelation 3D ist vor allem ein Film für Fans. Auch wenn die Handlung unausgewogener daher kommt als die des Vorgängers, so vermag der Streifen doch Erinnerungen bei den Enthusiasten zu wecken. Beispielsweise wenn Heather dem Lakeside Amusement Park einen Besuch abstattet oder in der für die Reihe prägenden Parallelwelt landet, wo abartige Krankenschwestern und übermächtige Pyramidenkopf-Monster lauern. Hier schafft es Regisseur
Bassett, die bedrückende Atmosphäre und die Schockmomente der Games in all ihrer Eindringlichkeit auf die Leinwand beziehungsweise den Fernseher zu transportieren.
3D-Horror
Im Vergleich zum Erstling und erst recht zur Gamesvorlage kommen die Story und ihre Erzählweise aber dann doch recht dünn daher. Die verwirrende Handlungsstruktur und die ständigen Fragen, die den Zuschauer im Erstling noch zum Grübeln brachten, sind bei Revelation 3D noch an Bord. Der Ansatz, nah an der Vorlage zu bleiben, bekommt dem Spannungsfaktor trotzdem nicht besonders gut. Heather stolpert von einem Szenario ins nächste, begegnet einem ums andere Monster. Dazu werden kaum Hintergründe erklärt – schlecht für Neulinge. Da schleicht sich schnell die Vermutung ein, die Macher wollten alle möglichen Elemente der Spiele unterbringen, um die kritischen Fans zufriedenzustellen. Blöd nur, dass die Spannung dadurch auf der Strecke bleibt. Stattdessen schlägt der Film eher in die Optik-Porno-Kerbe. An Effekten und gewaltigen Bildern mangelt es
Silent Hill: Revelation 3D nämlich nicht. Gerade die fiesen Monster kommen durch das plastische Bild besonders übel heraus. Was am Ende bleibt, ist ein Film, der für Fans und 3D-Enthusiasten durchaus seine Reize hat – der Neulinge aber gleichzeitig gnadenlos im Ascheregen stehen lässt und doch arge Probleme bei der Balance hat.