Handlungswüste
Inmitten einer nicht näher benannten Wüste gibt sich der Revolverheld Aman (Wesley Snipes) seinen Rachegelüsten hin. Was er mit den Männern vorhat, nach denen er sucht, hat nicht gerade Kaffeekränzchen-Mentalität: Er will sie umbringen, weil sie seine Freundin vergewaltigt, geschwängert und so letztendlich in den Tod getrieben haben. Der Haken an der Geschichte: Aman ist verflucht. Jeder, der von ihm umgelegt wird, kehrt als Untoter ins Leben zurück. Allerdings haben die Auferstandenen mit klassischen Zombies wenig gemein, sondern sind zunächst nicht von normalen Menschen zu unterscheiden. Um den Schergen also endgültig den Garaus zu machen – einmal ins Jenseits befördert hat er die Truppe um Kansa (Kevin Howarth) schon –, engagiert er den Springinsfeld Fabulos (Riley Smith), den er vor dem Galgen rettet. Warum, ist nicht bekannt.Klingt nach einer klassischen Rachestory ohne Schnörkel, die vielleicht sogar gut unterhält, ohne zu überfordern. So einfach macht Gallowwalkers es dem Zuschauer aber nicht. Nur weniges ergibt Sinn, in der Siedlung Enochs Hammer, die den Hauptort der Geschehnisse darstellt. Deshalb bringt Snipes irgendwelche Sherriffs beispielsweise aus nicht nachvollziehbaren Gründen um. Die Frage, warum er erst fünf Jahre nach dem Ableben seiner Liebsten Rache übt, bleibt unbeantwortet. Die Beweggründe der einzelnen Charaktere und allen voran Amans Entscheidungen bleiben deshalb ein Mysterium, die Charakterentwicklung auf der Strecke. Viel zu oft verstrickt sich die Darbietung in Belanglosigkeiten. Immer wenn man einen roten Faden zu erkennen glaubt, entpuppt sich die Handlung wieder nur als Sammelsurium einzelner Szenen, die kaum zum Verständnis der Story beitragen. Was am Ende übrigbleibt, ist ein filmisches Mosaik verschiedener Szenen ohne richtige Daseinsberechtigung. Kurz gesagt: Die Handlung kommt daher wie ein führerloser Zug.