Britt Reid (Seth Rogen, Beim ersten Mal) ist von Beruf Sohn und lebt gut damit. Mit den Millionen seines Vaters genießt er ein planloses Lotterleben zwischen Party, Alkohol und Sex. Doch plötzlich stirbt sein Vater und Taugenichts Britt wird zum Boss eines gewaltigen Medienimperiums. Dabei lernt er den gewitzten Kato (Jay Chou) kennen und gemeinsam beschließen sie ihrem Leben einen Sinn zu geben: Sie werden zu Superhelden!
Allerdings gilt das „super“ eher für Kato, denn Britt stellt sich als Verbrechensbekämpfer genauso tölpelhaft an wie als Medienboss. Glücklicherweise ist Kato nicht nur ein unschlagbarer Karatekämpfer, sonder auch ein genialer Ingenieur und bastelt den beiden die ultimative Waffe: The Black Beauty, ein unzerstörbares Auto mit Unmengen an PS und enormer Feuerkraft. Als Green Hornet und Kato wird das dynamische Duo zum Schrecken der Unterwelt und mit Hilfe von Britts neuer Sekretärin Lenore (Cameron Diaz, Knight and Day) machen sie Jagd auf Gangsterboss Benjamin Chudnofsky (Christoph Waltz, Inglorious Basterds). Dieser steckt mitten in der Midlife-Crisis und ist hartnäckiger als zunächst gedacht.
60er Jahre Kulthit
The Green Hornet war eine der erfolgreichsten Radio-Serien der 30er Jahre. Den Höhepunkt erreichte die Serie aber erst mit der gleichnamigen Fernsehserie in den 60er Jahren. Während Hornet-Darsteller Van Williams heute nahezu vergessen ist, war die Serie für den jungen Darsteller des Kato der Sprung zu einer Weltkarriere: Bruce Lee. Kein Wunder, dass die Serie heute Kultstatus genießt und die Fans gebannt auf das Remake warteten. Etwas überraschend schrieb sich Vollblutkomiker Seth Rogen die Titelrolle auf den Leib und der eigentlich als Kunstfilmer bekannte Michel Gondry nahm hinter der Kamera als Regisseur Platz.
Für einen 90 Millionen-Dollar-Blockbuster gehen die Produzenten damit ein enormes Risiko und versuchen nun mit 3D-Effekten das Ganze aufzupeppen. Dass neben Rogen auch Cameron Diaz und Oscar-Preisträger Christoph Waltz mitspielen, fällt bei diesem Effekte-Gewitter kaum auf. Clever waren die Macher allerdings mit der Besetzung des Kato. Die Rolle des knochenbrechenden Masterminds übernimmt Jay Chou, einer der größten Popstars Asiens. Damit dürften zumindest in seinem Heimatland die Kassen klingeln.
Klassiker als Actionkomödie
The Green Hornet ist anders als die üblichen Superheldenverfilmungen. Die Geschichte vom maskierten Gangsterjäger funktioniert in erster Linie als schräge Parodie und nicht als düsteres Schuld und Sühne Drama im Stil von Dark Knight. Britt Reid ist bis zur letzten Minute ein überheblicher Volltrottel, der nur durch die Hilfe seines genialen Partners Kato die Abenteuer überlebt. Das funktioniert am Anfang und am Ende durch ein paar gelungene Actionsequenzen ganz gut, aber dazwischen herrscht viel Leerlauf und man fragt sich: Warum das alles in 3D?
Nur wenige Szenen reizen die Technik aus und den Aufpreis kann sich der Zuschauer an der Kinokasse sparen. Bei den Schauspielern hat Christoph Waltz als Bösewicht in der Midlife-Crisis die besten Szenen und Seth Rogen gibt sich redlich Mühe in seiner ersten Rolle als Action-Held. Jay Chou versucht dagegen vergeblich Bruce Lee nachzuahmen und Cameron Diaz ist ein Totalausfall. Irgendwer sollte ihr sagen, dass sie das California Dream Girl nicht ewig spielen kann.
Arthaus-Filmer Michel Gondry kennt die Schwächen seiner Stars und versucht deshalb die Handlung mit einigen netten visuellen Spielereien wie Zeitraffer oder Splitscreen aufzupeppen. Was hat es geholfen? Am Ende bleibt eine durchwachsene Actionkomödie: sympathisch und schräg, aber nichts für die Superhelden-Oberliga.