Der erste Teil von Sex on the Beach war an den Kinokassen trotz mangelnder Gag-Qualität ein voller Erfolg. Nun startet Sex on the Beach 2 und macht einiges besser als der Vorgänger. Aber ob das an American Pie heranreicht? Unsere Kritik.
Nach den Ereignissen des ersten Teils sind Will (
Simon Bird), Simon (
Joe Thomas) und Neil (
Blake Harrison) noch immer in Bristol unterwegs und studieren oder arbeiten mittlerweile. Zu den Coolen gehören sie noch immer nicht. Als sie in Harry Potter-Aufmachung eine Party sprengen wollen, aufgrund ihres Outfits jedoch nicht reingelassen werden, schickt Kumpel Jay (
James Buckley) eine Einladung nach Sydney, wo er gerade ein Auslandsjahr einlegt. In seiner E-Mail preist er Sydney als Sex-Metropole an und er als DJ – der er laut seiner Beschreibung ist – schleppe er eine nach der anderen ab und werde von Supermodels per Blowjob geweckt. Als Will, Simon und Neil ankommen, entpuppt sich Jays Beschreibung natürlich als reines Wunschdenken. Zwar arbeitet Jay im Club, jedoch nicht als DJ, sondern Klomann. Aber halb so wild. Es gibt ja noch das Backpacker-Mekka Byron Bay, wo bisher noch jeder einen weggesteckt haben soll. Da wollen die Jungs hin.
Teenie-Komödie aus Großbritannien
Auf der dann folgenden Teenager-Komödien-Handlung tappen die vier partyhungrigen Burschen von einem zwischenmenschlichen Totalausfall zum nächsten und lassen dabei kein Fettnäpfchen aus. Das ist beim besten Willen nichts Neues. Und eigentlich spätestens seit den lauwarmen Nachahm-Streifen, die nach American Pie Einzug hielten, ziemlich ausgelutscht. Aber:
Sex on the Beach 2 hat den Abkömmlingen einige Alleinstellungsmerkmale voraus. Als Vorlage dient hier nämlich die gnadenlos gefeierte britische Sitcom The Inbetweeners. Der erste
Sex on the Beach war ein voller finanzieller Erfolg, wenn auch mit Mangel an coolen Gags. Mit dem zweiten Teil legt das Regie- und Drehbuch-Duo Lain Morris und Damon Beesley die Messlatte aber deutlich höher.
Das liegt zum Beispiel daran, dass die Herrschaften in Sex on the Beach 2 während ihrer Reise durch den Bodensatz des guten Geschmacks immer irgendwie sympathisch rüberkommen. Simon will einfach mal weg von seiner Kontrollfreak-Freundin (
Tamla Kari) – macht ihr aber versehentlich einen Heiratsantrag. Jay sucht nach seiner Verflossenen. Und Neil – nun, der ist viel zu dämlich, um überhaupt irgendetwas von dem zu verstehen, was da gerade vor sich geht. Einziger Ausfall: Will, der streckenweise ordentlich nervt, vor allem in der deutschen Fassung. Und das obwohl sein Quasi-Techtelmechtel mit der hübschen, aber hippiesken Katie (
Emily Berrington) Potenzial gehabt hätte.
Besser als der Erstling
Insgesamt funktioniert die Konstellation der Briten aber recht gut, sodass man die Schenkelklopfer, die der Vierer abwechselnd mit herrlich politisch unkorrekten Gags vom Stapel lässt, gut verzeihen kann. Unterm Strich reicht das zwar nicht an die Qualität von
The Inbetweeners heran, weil die Gagdichte dann doch nicht hoch und gut genug ist. Wer sich zwischendurch gerne etwas Fäkalhumor gönnt, macht mit
Sex on the Beach 2 aber nichts verkehrt.