Dabei hätte es doch ein so schönes Männer-Wochenende werden können: Tucker McGee (Alan Tudyk, Todeszug nach Yuma) und sein Kumpel Dale Dobson (Tyler Labine) sind gerade auf dem Weg zu ihrer Ferienhütte als sie auf ein paar altkluge Collegestudenten treffen. Die haben offensichtlich zu viele Horrorfilme im Stil Texas Chainsaw Massacre gesehen und vermuten hinter der gutherzigen Fassade der beiden Hillbillies zwei brutale Serienkiller.
Ein Missverständnis führt zum Nächsten und schon machen die Studenten Jagd auf Tucker und Dale. Dummerweise haben die Studenten aber nicht allzu viel aus ihren Kinoerlebnissen gelernt und so verwandelt sich die Hetzjagd in ein äußerst skurriles Gemetzel in dem ein Student nach dem anderen ums Leben kommt.
Rabenschwarz und blutig
Das Szenario ist bekannt, doch Regiedebütant Craig und sein Drehbuchautor Morgan Jurgenson drehen den Spieß um. Zwar treffen hier wieder einmal drogen- und sexgeile Studenten auf ein paar Hinterwäldler, doch diesmal wirken diese nicht nur harmlos und einfältig, sondern sie sind es auch. Auf die Popkulturverweise ihrer Verfolger reagieren die beiden Naturburschen mit entwaffnender Ehrlichkeit und ziehen sämtliche Slasher-Klischees von Texas Chainsaw Massacre bis zu Wrong Turn durch den Kakao. Da macht es gar nichts, dass die Schauspieler fast alles Unbekannte sind, die man nur aus Nebenrollen kennt.
Alan Tudyk und Tyler Labine sind ein Traumpaar, wie es das Horrorfilmgenre nur selten gesehen hat und das mag einer der Gründe sein, warum der Film schon die Fans auf dem letztjährigen Fantasy Filmfest begeistert hat. Hier wird eben all das geboten, was das Fanherz begehrt: schräge Typen , blutige Splatterszenen und irre Gags.
Geheimtipp für Fans
Es wurde mal wieder Zeit für eine gelungene Horrorfilmparodie. Tucker & Dale vs. Evil ist ein treffsicheres Gag-Feuerwerk, dass sich nicht vor Klassikern wie der berüchtigten Evil-Dead- Trilogie oder Peter Jacksons Braindead zu verstecken braucht. Das ist in den besten Momenten detailverliebt und nicht so platt wie Genre-Spoofs im Stil von Scary Movie, aber das Erfolgsgeheimnis beruht nur auf einer einzigen Idee und die nutzt sich im Laufe der Handlung etwas ab.
Craig hat in seinem Film einfach die Rollen vertauscht und irgendwann wird dieses Konzept eben vorhersehbar. Das ist schade, aber glücklicherweise helfen die beiden Hauptdarsteller und der einfallsreiche Schnitt über diese Stolpersteine hinweg. Tucker & Dale vs. Evil ist eine schnörkellose Slasher-Parodie mit reichlich blutigem Splatterslapstick, dem am Ende etwas die Luft ausgeht. Den Zuschauern kann das egal sein, denn selten wurden auf der Kinoleinwand lustiger gemetzelt.