entertainweb: Haben Sie sich je wie der Roboter Atom gefühlt?
Hugh Jackman: Absolut. Als ich mit der Schauspielerei angefangen habe, war ich nicht besonders gut indem, was ich tat. Ich bekam kein Lob von meinen Mentoren, deshalb habe ich mich schlecht gefühlt. Es hätte mich nicht gewundert, hätten sie mich damals rausgeworfen. Sogar während der ersten paar Monate der X-Men-Dreharbeiten hatte ich ständig das Gefühl, sie würden mich feuern.
entertainweb: Wann hat sich das geändert?
Hugh Jackman: Ich denke es änderte sich, als ich aufhörte, mir zu viele Gedanken über das zu machen, was ich tue.
entertainweb: Wie fühlt es sich an, Hugh Jackman zu sein? Wie macht es sich im Alltag bemerkbar?
Hugh Jackman: Ich habe kürzlich mit meiner Familie Urlaub in San Tropez gemacht. Während ich schwimmen war bemerkte ich, dass sich am Strand die Menschen mit Kameras mehrten. Erst dachte ich: Scheiße, hier muss irgendwo ein Hai sein. Dann habe ich gemerkt, dass diese Leute mich fotografierten. Ziemlich bizarre Situation und meine Kinder waren echt genervt davon.
entertainweb: Mögen ihre Kinder Videospiele?
Hugh Jackman: Um ehrlich zu sein, ist mein elfjähriger Sohn gar nicht so begeistert davon. Stellt man ihn vor die Wahl: Game oder raus in den Park, wählt er den Gang in den Park. Aber ich stehe auf Wii Sports, auch wenn ich nicht besonders gut darin bin.
entertainweb: Ist es komisch für Ihren Sohn, Sie im Film mit einem anderen Elfjährigen an ihrer Seite zu sehen?
Hugh Jackman: Er war ein bisschen eifersüchtig. Wir haben Real Steel während der Sommerferien gedreht, weshalb mein Junge öfter am Set dabei war. Es war also komisch für ihn, seinen Dad mehr Zeit mit einem anderen Gleichaltrigen verbringen zu sehen als mit ihm.
entertainweb: Wie haben Sie ihm die Sache erklärt?
Hugh Jackman: Ich hab ihn im Vorfeld auf die Situation vorbereitet und ihm klar gemacht, dass ich das alles nur spiele.
entertainweb: Hat ihr Sohn Interesse an der Schauspielerei?
Hugh Jackman: Ich wollte das eigentlich weitestgehend vermeiden aber als wir Australia gedreht haben, war er sieben und wollte unbedingt mitspielen. Er wusste, dass ich ihn reinbringen konnte, wenn ich nur wollte. So einfach wollte ich es ihm natürlich nicht machen. Ich nahm ihn mit zum Dreh und er sollte vier Tage lang alles mitmachen, was die am Film beteiligten Kinder machen mussten. Da fällt mir ein: Ich schulde ihm noch 360 Dollar, ich hoffe er versteht kein Deutsch (lacht). Jedenfalls kam er irgendwann zu mir und sagte: "Dad, du hast den langweiligsten Job der Welt". Da war ich ganz schön erleichtert.
entertainweb: Was ist wichtiger, ein Dad zu sein oder ein Kumpel?
Hugh Jackman: Ein Dad. Obwohl - ich denke die Mischung macht’s. Auch wenn die Kids einen coolen Vater haben wollen, so ist es doch wichtig für die Kinder, eine klare Linie zu sehen. Ich glaube zu viel Kumpelhaftigkeit würde mein Sohn selbst nicht wollen. Vielleicht bin ich da etwas altmodisch.
entertainweb: Charlie lernt im Film viel von seinem Sohn, lernen Sie auch viel von Ihren Kindern?
Hugh Jackman: Die ganze Zeit über. Ich denke als Vater lernt man in erster Linie ständig neue Dinge über sich selbst. Man kommt nicht drum herum, sich mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen. Kinder erinnern einen auch daran, das Schöne in der Welt zu sehen. Sie sehen ihre Umgebung mit anderen Augen als Erwachsene, nehmen die Kleinigkeiten wahr. Man stumpft im Alter einfach immer mehr ab.
entertainweb: Freuen Sie sich schon auf den Zeitpunkt, an dem Ihre Kinder in die Pubertät kommen?
Hugh Jackman: Bei meiner Tochter mache ich mir mehr Sorgen als bei meinem Sohn (lacht). Vor Kurzem hat er mich in eine prekäre Lage gebracht: "Dad, du kennst doch meine Französisch-Lehrerin, Lena. Ich finde die wirklich heiß. Was denkst du den über die?" Ich sagte: Ja, sie ist wirklich hübsch. Was macht er? Er schreit: "Mum, Dad findet Lena total heiß". (schmunzelt)
entertainweb: Sie sind jetzt 15 Jahre verheiratet. Was ist ihr Geheimnis?
Hugh Jackman: Einfach die richtige Frau treffen. Ich habe einfach gewusst, dass sie die Richtige ist. Darüber hinaus haben wir eine Regel: Wir sehen uns maximal zwei Wochen nicht. Kommt etwas Berufliches dazwischen, wird es abgesagt.
entertainweb: Ihre Box-Moves wirken sehr professionell. Hatten Sie je eine Schlägerei?
Hugh Jackman: Klar, ich kann mich an eine Situation in einer Bar in England erinnern. Ein paar Freunde und ich stimmten australische Volkslieder an. Als ich aus der Kneipe ging, packte mich einer von hinten. Danach gingen die Lichter aus.
entertainweb: Bekommt man in Ihrer Position einen besseren Service in Hotels und dergleichen?
Hugh Jackman: Ja, ein bisschen. Es scheint, als hätte jedes Hotel ein Zimmer für mich.