Ray Davies trat 2014 auf dem Jazz-Festival Jazzaldia in San Sebastian, Spanien auf Ray Davies trat 2014 auf dem Jazz-Festival Jazzaldia in San Sebastian, Spanien auf Bild: Getty Images

The Kinks kehren zurück

Nach der dramatischen Band-Auflösung 1994 haben sich die Band-Mitglieder offenbar wieder zusammengerauft

Vorbild: The Rolling Stones


Die Kinks, bestehend aus den hitzköpfigen Brüdern Ray Davies, Dave Davies und Mick Avory, gelten als eine der einflussreichsten Rock-Bands Englands. 25 Jahre nachdem das letzte Album erschienen war, hat Ray Davies in einem Interview mit BBCs Channel 4 News verkündet, dass die Band wieder zusammengefunden hat und ein neues Album im Entstehen ist. Sogar ein paar Live-Shows sind laut Sänger Ray Davies in Planung. Inspiriert wurde diese Entscheidung laut Davies von der Reunion der The Rolling Stones. So organisiert und glatt wie jene der Rolling Stones würde die Kinks-Reunion aber nicht werden, wiegelte Davies ab.

Die Musik der Kinks


Jahrzehnte später stehen sie also wieder im Studio und versuchen, an Welterfolge wie „You Really Got Me“, „Waterloo Sunset“ und „Lola“. Jüngeren Generationen könnten die Musik der Kinks beispielsweise aus dem Wes Anderson Film Darjeeling Limited kennen, in dem die beiden Songs „This Time Tomorrow“ und „Strangers“ in essentiellen Szenen eingesetzt wurden. Allerdings blieb die Band nicht nur für ihre Musik in Erinnerung: Die drei (damals noch vier) Mitglieder waren sowas wie die Bad Boys der British Invasion der 60-ger Jahre. 1965 erteilten ihnen die amerikanischen Behörden sogar ein Tour-Verbot. Obwohl keine genauen Gründe dafür genannt wurden, war das wilde, teils gewaltsame Bühnenverhalten der Jungs aus London und ihr Rockstar-Lebensstil wohl schuld daran. Trotz oder gerade wegen diesen Verhaltens nennen viele erfolgreiche Musiker die Kinks als großen Einfluss, darunter The Ramones, The Clash, Van Halen, Pete Townshend von The Who, Brian May von Queen und sogar The Beatles. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Band ihrem original britischen Stil immer treu blieb und ihren Sound nicht, wie viele andere Bands der British Invasion, amerikanisierte.  

Konflikte führten zur Band-Auflösung


Auch untereinander ging es bei den Kinks ganz schön zur Sache: Gerade die beiden Brüder waren häufig nicht einer Meinung, aber auch zwischen Schlagzeuger Mick Avory und Dave Davies gab es häufig Krach. Ray Davies erzählte beispielsweise mal, dass „Mick Avory versuchte, meinen Bruder auf der Bühne in Cardiff umzubringen“. Der Streite endete für ihn mit einer Wunde, die mit 16 Stichen genäht werden musste. Auch danach konnten die beiden ihren Konflikt nicht beilegen, weshalb Avory sich 1984 aus der Band zurückzog. Die Davies-Brüder machten dann noch eine Weile weiter. 1993 erschien das letzte Studio-Album „Phobia“, 1996 war dann aufgrund anhaltender Spannungen auch für die beiden endgültig Schluss. Ab da an trafen sich die Band-Mitglieder nur noch im Pub, wie es heißt. Da bleibt dann nur zu hoffen, dass The Kinks mit dem Alter milder, aber nicht müder geworden sind!
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