Taylor Swift: Miss Americana Bild: Netflix

Taylor Swift: Miss Americana

Die neue Netflix-Doku erlaubt einen ehrlichen Einblick in das vielschichtige Leben der Pop-Ikone

Taylor Swift hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, in der Musik-Branche und darüber hinaus. Als sie vor knapp zehn Jahren erstmals vor einer breiteren globalen Öffentlichkeit in Erscheinung trat, war sie für viele erst nicht mehr als das nächste belanglose amerikanische Pop-Sternchen, das für ihre Vergangenheit im Country-Genre belächelt wurde. Nichts könnte ferner von der Wahrheit entfernt sein. 

Taylor Swift schreibt ihre Songs selbst. In ihnen feiert sie ihre Erfolge, verarbeitet ihre Trennungen, macht sich Luft, akzeptiert Rückschläge, äußert sich politisch und trägt ihre Konflikte aus. Die Person Taylor Swift ist nicht austauschbar, ihr Erfolg basiert auf ihrer Person, ihren Erfahrungen, ihren Ansichten und ihrem Mut, diese Dinge nach außen zu tragen, sich angreifbar zu machen, das Gespött der Leute zu sein und immer weiter zu machen, trotz aller Verunsicherung. Sie wuchs über all diese Dinge hinaus, wuchs als Person, wurde zu einem Vorbild für eine neue Generation. Die Stationen auf dem Weg dahin erzählt Netflix in der neuen Musik-Doku Taylor Swift: Miss Americana, die am 23. Januar auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte, in ausgewählten Kinos gezeigt wurde und nun seit Anfang des Monats auf Netflix verfügbar ist. So reiht sie sich – verdientermaßen - ein in die Liste von Ausnahme-Musikerinnen, die Netflix mit einer eigenen Doku ehrte, darunter Lady Gaga, Amy Winehouse oder zuletzt Beyoncè Knowles

Wie Taylor Swift zu der wurde, die sie heute ist

Netflix selbst beschreibt Miss Americana als einen unbearbeiteten und emotional entblößenden Einblick in die Person Taylor Swift während einer formenden Periode ihres Leben. Im Wesentlichen erzählt die Doku die ewige Diskrepanz in der sich öffentliche Personen wie Swift unweigerlich wiederfinden: Was die Öffentlichkeit von ihnen erwartet und wer sie selbst sein wollen. Regisseurin Lana Wilson ist es gelungen, einen erhellenden und vielschichtigen Eindruck vom echten Leben des Superstars filmisch zu verewigen, inklusive ihren internen und externen Kämpfen, nicht nur ihre Rolle als Sängerin, Songwriterin und Künstlerin zu festigen, sondern als Frau die volle Kraft ihrer Stimme – musikalisch, persönlich sowie politisch – zu erkennen, zu akzeptieren und einzusetzen. 

Dass auch das Leben eines über-talentierten Superstars nicht einfach sein muss, zeigt Taylor Swift: Miss Americana durch eine gekonnte Zusammenstellung von Interviews, Rückblenden, Studio-Aufnahmen, privaten Videos und Konzert-Aufnahmen, die die Hintergründe diverser einschneidender Erlebnisse in Swifts Leben und Karriere thematisieren. Behandelt werden unter anderem der Entstehungsprozess von Swifts siebtem Studio-Album Lover (2019), ihr jahrelanger Kampf gegen eine Essstörung, ihr Kampf vor Gericht gegen sexuelle Belästigung, die Krebs-Diagnose ihrer Mutter und die Tatsache, dass sich Swift nach langer Zeit durchgerungen hat, ihre politischen Ansichten nach außen zu tragen.


 
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