Auf
Queens Of The Stone Age können sich irgendwie alle einigen, so scheint es. Daraus resultierend hat die Band um Gitarrist und Sänger Josh Homme genreübergreifend Fans in allen möglichen Gitarre- und Basslastigen Lagern – und allesamt mussten sich sechs Jahre gedulden, um den nunmehr sechsten Output der Stoner-Rocker zu hören zu kriegen. Eines vorneweg: Seit der letzten Veröffentlichung, dem sperrigen
Era Vulgaris, hat sich einiges getan. Primär beim Tempo. Das wurde auf
…Like Clockwork nämlich ein ordentliches Stück weit rausgedreht. Die erste vorab veröffentlichte Nummer „My God is the Sun“ kommt da noch am rasantesten, Queens-typischsten und deshalb auch sichersten daher. Eine zweite „Little Sister“ oder ein neuer „Another Lovesong“? Fehlanzeige. Am ehesten lässt sich die Platte wohl mit dem verspielt virtuosen
Rated R vergleichen – nur ohne ein „The Lost Art of Keeping a Secret“.
Bekannte Gäste
Jetzt aber die Entwarnung: Die zehn neuen Songs überzeugen. Bei jedem Hör-Durchgang ein bisschen mehr. Der Opener „Keep Your Eyes Peeled“ kommt schwergängig mit verzerrtem Gesang daher, bevor mit „I Sat By The Ocean“ eine astreine Popmelodie samt unverschämt eingängigem Gitarrenriff bietet. Aber mit der gewissen Portion 70s Rock. Spätestens „Kalopsia“ nimmt der Unbeschwertheit dann nach „My God Is The Sun“ wieder den Wind aus den Segeln. Stattdessen gibt’s Industrial-angehauchte Klänge, zu denen Homme abgründige Worte ins Mikro singt.
Das Tempo vergangener Werke ist also nicht etwa Belanglosigkeit und mangelnder Kreativität gewichen, sondern einer enormen Vielfalt und Spielfreude, durch die sich teils ein ungewohnt düsterer Unterton zieht. Klar,
Nine Inch Nails-Kopf
Trent Reznor hat ja auch mitgemacht, könnte so mancher sagen. Stimmt,
Elton John aber auch. Und
Dave Grohl und das bärtige Enfant terrible des Stoner Rock und Ex-Mitglied
Nick Oliveri auch. Die Gastbeiträge präsentieren sich dabei allerdings erstaunlich subtil: Bis man die einzelnen Mitmusiker heraushört, kann durchaus der ein oder andere Durchgang vergehen, speziell in
Oliveris Fall. Viel Spaß beim Suchen.
Fazit
Nicht nur, wenn man die bandinternen Streitigkeiten und Spannungen der vergangenen Jahre bedenkt, liefern
QOTSA mit
…Like Clockwork ein gleichermaßen unerwartetes und doch erhofftes sowie unberechenbares Werk ab. Und das obwohl beispielsweise der neue Drummer
Jon Theodore erst mitten in den Aufnahmen zur Band stoß. Locker ins Ohr geht
…Like Clockwork beim besten Willen aber nicht. Das Songwriting verlangt dem Zuhörer viel Zeit und Aufmerksamkeit ab. Am Ende zahlt es sich aber aus.