Bekannte Gäste
Jetzt aber die Entwarnung: Die zehn neuen Songs überzeugen. Bei jedem Hör-Durchgang ein bisschen mehr. Der Opener „Keep Your Eyes Peeled“ kommt schwergängig mit verzerrtem Gesang daher, bevor mit „I Sat By The Ocean“ eine astreine Popmelodie samt unverschämt eingängigem Gitarrenriff bietet. Aber mit der gewissen Portion 70s Rock. Spätestens „Kalopsia“ nimmt der Unbeschwertheit dann nach „My God Is The Sun“ wieder den Wind aus den Segeln. Stattdessen gibt’s Industrial-angehauchte Klänge, zu denen Homme abgründige Worte ins Mikro singt.Das Tempo vergangener Werke ist also nicht etwa Belanglosigkeit und mangelnder Kreativität gewichen, sondern einer enormen Vielfalt und Spielfreude, durch die sich teils ein ungewohnt düsterer Unterton zieht. Klar, Nine Inch Nails-Kopf Trent Reznor hat ja auch mitgemacht, könnte so mancher sagen. Stimmt, Elton John aber auch. Und Dave Grohl und das bärtige Enfant terrible des Stoner Rock und Ex-Mitglied Nick Oliveri auch. Die Gastbeiträge präsentieren sich dabei allerdings erstaunlich subtil: Bis man die einzelnen Mitmusiker heraushört, kann durchaus der ein oder andere Durchgang vergehen, speziell in Oliveris Fall. Viel Spaß beim Suchen.
Fazit
Nicht nur, wenn man die bandinternen Streitigkeiten und Spannungen der vergangenen Jahre bedenkt, liefern QOTSA mit …Like Clockwork ein gleichermaßen unerwartetes und doch erhofftes sowie unberechenbares Werk ab. Und das obwohl beispielsweise der neue Drummer Jon Theodore erst mitten in den Aufnahmen zur Band stoß. Locker ins Ohr geht …Like Clockwork beim besten Willen aber nicht. Das Songwriting verlangt dem Zuhörer viel Zeit und Aufmerksamkeit ab. Am Ende zahlt es sich aber aus.