Nerven statt Knochen
In Wirklichkeit ist die Stelle am Ellenbogen ein Nerv, der medizinisch als „nervus ulnaris“ bezeichnet wird. Der Nerv verläuft am Arm entlang über der Spitze des Ellenbogengelenks, dicht unter der Hautoberfläche. Im Gegensatz zu den meisten Nervenbahnen im Körper, ist der Nerv am Ellenbogen beinahe ungeschützt. Mit den Fingern lässt sich am Ellenbogen eine Kuhle ertasten, durch die der nervus ulnaris verläuft. Bekommt man hier einen Schlag, ist direkt der Nervenstrang betroffen. Das macht diese Stelle so empfindlich.Der Ellennerv, dessen Aufgabe es ist, Reizimpulse des kleinen und des Ringfingers sowie bestimmter Regionen im Unterarm an das Gehirn weiterzuleiten, ist eigentlich schmerzunempfindlich. Bekommt man nun aber einen Schlag darauf, kommt es zu einer unüblichen Reizung und zu Irritationen, die entsprechend weitergeleitet werden. Durch den Impuls auf den nervus ulnaris werden mehrere unterschiedliche Nervenfasern gleichzeitig erregt, die verschiedene Funktionen haben (z.B. Tastsinn, Wärmeempfinden).
Überreaktion erzeugt Schmerz
Aufgrund der Erregung verschiedener Nervenstränge entsteht eine Überreaktion. Bei dieser funkt der nervus ulnaris einen Schmerzreiz der gesamten Region, für die er zuständig ist, an das Großhirn. Dies erklärt, warum die Schmerzreaktion so heftig ausfällt und warum eine Mischung aus Schmerz, Kribbeln und Taubheit im gesamten Arm auftritt. Das Gute daran ist, dass trotz der starken Reaktion keine wirkliche Verletzung vorhanden ist und der Schmerz in der Regel nach wenigen Minuten wieder verschwindet, sobald die Erregung der Nerven abgeklungen ist.Wie der Musikantenknochen zu seinem Namen gekommen ist, ist hingegen weniger klar. Eine Theorie besagt, dass das vibrierende Gefühl in den Fingern Namespate stand. Andere behaupten, dass es an den Lauten liegt, die der Betroffene von sich gibt, wenn er einen Schlag auf den nervus ulnaris bekommen hat.