Das gab's noch nie: Über fünf Millionen verkaufte Soundtracks, 13 Millionen Singledownloads und mehr Songs in den US-Charts als die Beatles oder Elvis Presley – Glee rockt das Showbusiness! Schon die erste Folge Ouvertüre verbindet geschickt Seifenoper mit Satire und Musical. Spanischlehrer Will Schuester (Matthew Morrison) reaktiviert den heruntergekommenen Show Chor der McKinley High School und trommelt dafür die talentiertesten,aber gleichzeitig größten Loser der Schule zusammen.
Und das sind noch nicht einmal seine einzigen Probleme, denn die Cheerleader-Trainerin Sue Sylvester (wunderbar fies: Jane Lynch, Two and a Half Men) duldet keine Konkurrenz, Schulrektor Figgins (Igbal Theba) spart an allen Ecken und Wills Frau Terri (Jessalyn Gilsig, The Stepfather) täuscht eine Schwangerschaft vor. Später setzt sie die Glee-Kids in Spielverderberspiel unter Drogen, Cheerleaderin Quinn (Dianna Agron, Ich bin Nummer Vier) wird ungewollt schwanger, Will und die Schulpsychologin Emma (Jayma Mays, Der Kaufhaus Cop) kommen sich in Remix näher und in Alles steht auf dem Spiel geht es für die Glee-Kids um Sieg oder Niederlage.
Preisgekrönter Serienhit
Längst vergessener US-Rock von Journey, aktuelle Hits von Kanye West oder alte Musical-Songs – in Glee passt alles zusammen. Die Idee zu diesem etwas anderen Highschool-Musical geht zurück auf Ian Brennan, der dabei seine Erlebnisse in einem Schulchor aufarbeitet. Erfrischend fies wird das Ganze aber erst durch die Zusammenarbeit mit Ryan Murphy, der schon in Nip/Tuck einige Genre-Konventionen auf den Kopf stellte. So sind die Songs und Choreografien nur ein Grund für den Erfolg, denn diese Teenieoper ist vollgestopft mit bissigen Dialogen, schrägen Figuren und ernsten Themen wie Drogenmissbrauch, Bulimie und Mobbing.
In den USA verfolgen regelmäßig bis zu 10 Millionen Zuschauer jede Folge, Stars wie Britney Spears oder Gwyneth Paltrow betteln um Gastauftritte und in den letzten beiden Jahren gab es einen Golden Globe für die „Beste Serie – Komödie oder Musical“.
Bissig, schräg und gut
Glee ist anders als andere Teenie-Soaps. Zwar gibt es immer mal wieder allzu herzergreifende Moralbotschaften für Toleranz und Vertrauen, aber dazwischen versteckt sich ein böser Blick auf den amerikanischen Highschool-Alltag. Die Darsteller Lea Michele, Dianna Agron oder Cory Monteith wurden durch die Serie zum Star, aber alle verblassen im Vergleich zu Jane Lynch als ehrgeizige und intrigierende Cheerleader-Trainerin.
Allerdings gibt es auch ein paar Schattenseiten. So sind die Themen und die Musikauswahl sehr amerikanisch. Rapsongs oder einen vergleichbaren Konkurrenzkampf wie zwischen Gesangschor und Cheerleader-Truppe gibt es in Deutschland nun mal nicht. Das mag ein Grund sein, warum die Serie hier im TV noch nicht durchgestartet ist. Zweifler sollten der Serie aber eine Chance geben – die Glee-Kids sind alles andere als Loser.
Die DVD-Box enthält zwar nur die ersten 13 Folgen der ersten Staffel, aber dafür gut 50 Minuten Bonusmaterial. Ein Musikvideo, witzige Clips mit Hintergrundinfos zu den Figuren, Dokus über das Tanztraining oder ein filmisches Date mit Jane Lynch – ein fast perfekter Mix für Fans.