Alan Ball der Kopf hinter Six Feet Under - Gestorben wird immer präsentiert mit dieser schrägen Südstaaten-Vampirsaga das Gegenprogramm zu Twilight. Im beschaulichen Bon Temps in Lousiana geht alles seinen Gang bis der knapp 200 Jahre alte Vampir Bill Compton (Stephen Moyer) dort auftaucht. Der verliebt sich prompt in die Kellnerin Sookie Stackhouse (Anna Paquin, X-Men) und mit der Hillbilly-Idylle ist es erstmal vorbei, denn in Bon Temps hat jeder eine Leiche im Keller.
Sookies Boss Sam (Sam Trammell, Aliens vs. Predator: Requiem) offenbart ein düsteres Geheimnis, ihr Bruder Jason (Ryan Kwanten) schluckt Vampirblut zur Potenzsteigerung und unter den Vampiren entbrennt ein blutiger Machtkampf. Für alle hat Sookie, aber eine Überraschung parat: Sie kann Gedanken lesen und wird so zu einem Spielball unheimlicher Mächte.
Tabubruch in Serie
Gleich zu Anfang rettet Bill in Blut geleckt Sookie das Leben, in dem er sie sein Blut trinken lässt. Das hat allerdings Nebenwirkungen: Beide werden auf ewig miteinander verbunden sein. Gleichzeitig stirbt Jasons Freundin Maudette und Sookies Bruder wird zum Hauptverdächtigen. Um mehr über den Mord herauszufinden besucht Sookie in Flucht aus dem Drachenhaus mit Bill die Vampirbar Fangtasia und Sookie beeindruckt dabei Obervampir Eric (Alexander Skarsgard) mit ihren telepathischen Fähigkeiten.
In Brennende Leidenschaft schlafen Sookie und ihr Vampir endlich miteinander und lösen damit einen Skandal aus. Das ist aber Sookies kleinstes Problem, denn ihre Großmutter wird brutal ermordet und Jason entführt einen Vampir. Am Ende riskiert Bill in Du wirst mein Tod sein alles, um Sookie das Leben zu retten.
Blutige Vampir-Soap
Die Romanvorlage von Charlaine Harris war vor der Serie nur Vampirfans bekannt und jetzt spricht ganz Amerika darüber. Alan Ball hat aus der Vorlage eine schräge Mischung aus Twin Peaks, Twilight und Soap-Opera gemacht, die man entweder lieben oder hassen kann. Anna Paquin löst sich dabei erfolgreich von ihrem Mauerblümchenimage und beeindruckt als clevere Südstaaten-Schönheit Sookie. Dass die anderen Darsteller fast ausnahmslos Unbekannte sind, stört wenig. Stephen Moyer ist als Vampir so etwas wie ein erwachsener Robert Pattinson (Twilight) und Ryan Kwanten spielt den sexsüchtigen Jason mit der richtigen Mischung aus Wahnsinn, Dummheit und Witz. Abgerundet wird alles durch die spannenden wie provokanten Storys und dem ungewöhnlichen Szenario in Hillbilly-Country. True Blood macht vieles richtig und nur ganz wenig falsch - ein Highlight für erwachsene Vampirfans.
Die Blu-ray enthält zahlreiches Bonusmaterial und verrät die dunklen Geheimnisse der Stadtbewohner, historische Rückblicke beleuchten die Vergangenheit der Vampire und "Original"-Fernsehbeiträge, eine Vampirdokumention und Werbespots für synthetisches Blut runden das gelungene Gesamtpaket ab.