Wie kommt es, dass Sendungen wie diese weltweit ein größeres Publikum finden als die erfolgreichsten Serien?
Ob in den USA (American Idol), in Großbritannien (The X-Factor) oder in Deutschland (Ich bin ein Star... Holt mich hier raus!) - gegen die derzeit populären Showformate sehen selbst die zuschauerstärksten fiktionalen Serien blass aus. Als Serienjunkie muss einem das Herz bluten, wenn man sieht, wie Bohlen und Kakerlaken sich weitaus größerer Beliebtheit erfreuen als House, Merlin oder Im Angesicht des Verbrechens.
Es ist sehr leicht, über Sendungen wie die Dschungelshow zu schimpfen; sich darüber zu echauffieren, wie sie Voyeurismus, Schadenfreude und andere niedere Instinkte der Zuschauer bedienen - und dabei das repräsentieren, was man gerne als „Trash“ oder gar „Unterschichtenfernsehen“ abqualifiziert.
Wesentlich schwieriger ist es dagegen, sich einmal ernsthaft mit der Frage auseinanderzusetzen, was diese Shows so erfolgreich macht. Und warum selbst die beste Fiction mit ihnen derzeit kaum ernsthaft in den Einschaltquoten konkurrieren kann. Die folgenden Erklärungsversuche erheben keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sind eher als eine kursorische Annäherung an das Thema gedacht. Weiterlesen...
Fast acht Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe ein Marktanteil von 45,6 Prozent. Das waren die Werte von Ich bin ein Star... Holt mich hier raus! am Freitag.