Homeland: Die Auftaktfolge von Staffel 4 im Check

Homeland ist wieder da! Mit der vierten Staffel will die Crime-Serie nicht weniger als sich neu erfinden. Deutsche Fans dürfen die neuen Folgen jeweils am Tag nach der Erstausstrahlung downloaden.

Wer das Ende der dritten Homeland-Staffel noch nicht gesehen hat, sei hiermit vor Spoilern gewarnt.

Am Ende der dritten Staffel hat Drehbuchautor Alex Gansa die Hauptfigur Nicholas Brody (Damian Lewis) über die Klinge springen lassen. Ein krasser Schritt. Der Ansicht vieler Kritiker und Fans nach aber auch der richtige. Denn so gut die verquere Beziehung zwischen Brody und Carrie (Claire Danes) als Zunder für die Handlung am Anfang herhielt – so unglaubwürdig drohte die Handlung dadurch zu werden. Nachdem sich Homeland am Ende von Staffel 3 nun von den Altlasten befreit hat, ist wieder genug Platz, um ein Gerüst aus neuen Intrigen und Storywendungen aufzubauen.

Versehentlicher Massenmord

In der Auftaktfolge von Staffel 4 hat sich Carrie nach Afghanistan versetzen lassen. Dass sie dort den vermeintlichen Aufenthaltsort eines Terroristen bombardieren lässt, dabei versehentlich eine ganze Hochzeitsgesellschaft ins Nirvana befördert – schlimm, keine Frage. Aber für solche Serien relativ unspektakulär. Genau wie die Tatsache, dass ihrem CIA-Kollegen anschließend auf offener Straße als Reaktion auf die Tragödie vom wütenden Mob der Garaus gemacht wird. Der Grund, warum Carrie sich überhaupt so übereifrig gibt, ist ihr Kind von Brody, vor dessen Erziehung sie sich mit aller Kraft drückt. Als sie schließlich ihre Schwester besucht, die Carries Kind aufgenommen hat, kommt es beinahe zur Katastrophe – und für den Zuschauer zum ersten offenen Mund.

Alte Probleme

Saul Berenson (Mandy Patinkin) hat derweil in seiner Sicherheitsfirma mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie schon in der letzten Staffel. Interessant: Peter Quinn (Rupert Friend) wird weit mehr Screentime zuteil, was darauf hindeutet, dass ihn die Macher zu einem wichtigeren Charakter heranziehen wollen. Wie sich all das letztlich entwickelt, lässt sich nach einer Folge natürlich noch nicht sagen. Die erste Folge der vierten Staffel kommt zwar ausreichend spannend, aber doch recht vertraut, vielleicht zu vertraut, daher – bis die Handlung dann gegen Ende noch schnell eine scharfe Kurve nimmt und den Zuschauer daran erinnert, wofür er Homeland eigentlich so schätzt. Wenn die kommenden Folgen da ansetzen und noch etwas mehr Runterklappende-Kinnladen-Potenzial bieten, war das mit dem Reboot eine gute Idee.