Als Nintendo dann Mitte Januar ankündigte, eine völlig neue Art des Spielens für Kinder entwickelt zu haben und dann Nintendo Labo vorstellte, rieben sich dennoch ziemlich viele Anwesende verdutzt die Augen, denn was sich Nintendo da ausgedacht hat, ist wirklich völlig neu und unverbraucht.
Add-Ons aus Karton
Die Basiskonsole für Nintendo Labo ist die Nintendo Switch. Die Nintendo Labo sind modulare Zusatz-Bauteile aus Karton und anderen Hilfsmitteln, die von den Spielern (egal, ob Kinder oder Erwachsene) zuerst zusammengebaut werden müssen, um danach mit der Nintendo Switch „als Gehirn“ und den Joy-Cons als Steuerung als interaktive, sogenannte Toy-Cons zum Leben erweckt zu werden. „Bauen, Spielen, Entdecken“ ist dabei Nintendos offizielles Motto. „Jetzt wird Virtual Reality auf einmal zu real Reality“ kommentierte der bekannte Gaming-Youtuber videogamedunkey Nintendos neueste Innovation. Nintendos erklärtes Ziel ist es, den Nutzern nicht nur Spielspaß und eine gemeinschaftliche Aktivität zu bringen, sondern auch gerade den ganz jungen Nutzern auf eine spielerische Art und Weise grundlegende Prinzipien der Physik, der Mechanik und des Programmierens näherzubringen.
Multi-Set und Robo-Set
Zum Verkaufsstart hat Nintendo zwei verschiedene Sets vorgestellt, allerdings sollen später weitere Bastelsets folgen. Für Einsteiger und jüngere Spieler wird zuerst das Multi-Set empfohlen, das für Kinder ab sechs Jahren geeignet ist und fünf verschiedene Toy-Cons in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen enthält, nämlich das Toy-Con-RC-Auto, die Toy-Con-Angel, das Toy-Con-Haus, das Toy-Con-Motorrad und das Toy-Con-Klavier. Im Robo-Set, dessen kompletter Aufbau übrigens rund drei Stunden beträgt, können der Roboter selbst und mehrere Roboter-Accessoires erstellt werden. Zusätzlich umfasst jedes Set die passende, separate Software, damit die Toy-Cons auch mit der Switch-Konsole spielbar werden.
Die Toy-Con Garage
Weiter oben hatten wir ja bereits erwähnt, dass Nintendo mit Labo auch das Entdecken fördern will. Dahinter steckt die Hoffnung, dass manche der Nutzer vielleicht sogar selbst aktiv neue Toys entwickeln und die dazugehörigen Software-Befehle schreiben, nämlich in der sogenannten Toy-Con Garage. Basis sind hier ganz simple Ursache-Wirkungs-Befehle. Als Spieler kann man den Input wählen, die dazugehörige Aktion festlegen und dann das dazugehörige Output-Resultat der Aktion wählen. Wir können z.B. den linken Joy-Con als Input festlegen, bestimmen, dass Schütteln die Aktion sein soll, die dann beim rechten Joy-Con eine Vibration oder einen Ton als Output bewirkt. Die Nutzer können so erreichen, dass die verschiedenen Toy-Cons miteinander agieren. Es wäre z.B. vorstellbar, dass man die Angel als Steuerelement des RC-Autos nutzt. Der nächste logische Schritt für ambitionierte Spieler wäre dann, unabhängig neue Spielzeuge und Software zu entwickeln. Bereits wenige Wochen nach der Veröffentlichung von Nintendo Labo gibt es auf YouTube bereits einen Wettbewerb, welcher Nutzer die beste Labo-Gitarre bauen kann.