Fragen über Fragen
Ihr seht: Assassin’s Creed III: Liberation lässt viele Fragen offen. Die Entwickler von Ubisoft Sofia wollten so wohl ein möglichst hohes Maß an Einsteigerfreundlichkeit garantieren und den Unterwegs-Einsatz des Handheld-Titels so fix wie nur möglich gestalten. Schade nur, dass die Handlung deshalb viel Potenzial verschenkt. Denn das Grundgerüst hätte ordentlich Stoff für eine Inszenierung im Stile der großen Assassin’s Creed-Teile hergegeben.Was aber trotz mittelprächtiger Rahmenbedingungen ordentlich Stoff hergibt, ist die Gameplay-Komponente. Aveline über die Schulter blickend, entführt Liberation unter anderem nach New Orleans und die Sümpfe Bayous des Jahres 1765, wo die Heldin gegen die spanischen Besatzer antritt. Optisch einwandfrei steigt die Heldin eindrucksvollen Bauten empor, nimmt heimlich Gegner aufs Korn und geht der eigenen Vergangenheit auf den Grund. Das spielt sich auch auf der Vita ganz hervorragend und muss sich vor den PS3- und Xbox-360-Pendants nicht verstecken – wenngleich die Vita-spezifischen Eigenschaften nur selten zum Zuge kommen.
Missionsvielfalt
Cool: Aveline stehen je nach Mission drei verschiedene Outfits zur Verfügung, die nicht nur optische Abwechslung bringen. Als Dame ist die Heldin zwar in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, dafür betört sie Wachen und verschafft sich locker Zugang zu gesperrten Gebieten. Als Sklavin lässt es sich in den Straßen von New Orleans schnell untertauchen. Als Assassine belastet die Spielfigur zwar stets ein gewisses „Fahndungslevel“, dafür ist sie aber auch deutlich agiler unterwegs. Wurde man doch mal bei einem Mord gesehen, werden Zeugen ausgeschaltet und Steckbriefe abgerissen, um die Öffentlichkeit wieder zu besänftigen. Ein kleines Feature, das dem Gameplay-Alltag eine ordentliche Prise Authentizität verleiht.Die offene Spielwelt strotzt dabei nur so vor Leben. An jeder Ecke stehen computergesteuerte Einwohner, die sich angeregt unterhalten, Kutschen fahren die Straße entlang und Wachen halten nach Taschendieben Ausschau. Darüber hinaus glänzt die Darbietung mit geschmeidigen Animationen, schönen Zwischensequenzen und einer detailreichen Spielwelt. Die grundsolide deutsche Synchronisierung und der orchestrale Soundtrack unterstreichen die Atmosphäre zusätzlich. Schade allerdings, dass der Sound deutlich komprimiert und hin und wieder blechern wirkt. Und auch Framerate-Einbrüche und Pop-Ups stehen an der Tagesordnung.