Assassin's Creed III - Liberation: Mit Frauenpower gegen die Sklaverei Bild: Ubisoft

Assassin's Creed III - Liberation: Mit Frauenpower gegen die Sklaverei

Zeitgleich mit Assassin’s Creed III wirft Ubisoft auch den PS-Vita-exklusiven Assassinen-Ableger Liberation auf den Markt. Wir verraten, was die Unterwegs-Version kann.
Anders als im Pendant für die „großen“ Konsolen verschlägt es in Liberation keinen männlichen Protagonisten in den Kampf hinter die feindlichen Linien. Stattdessen die reizende Aveline de Grandpré – Tochter eines französischen Kaufmanns und der afrikanischen Sklavin Jeanne. Letztere macht allerdings anno 1757 die Biege. Warum, weiß niemand so genau. Jahre später, als erwachsene Frau, macht sich Aveline dann schließlich auf die Suche nach ihrer Erzeugerin – und wird währenddessen von einem gewissen Agaté in den Kreis der Assassinen aufgenommen. Warum, weiß wieder niemand so genau. Erst recht nicht der Spieler.


Fragen über Fragen

Ihr seht: Assassin’s Creed III: Liberation lässt viele Fragen offen. Die Entwickler von Ubisoft Sofia wollten so wohl ein möglichst hohes Maß an Einsteigerfreundlichkeit garantieren und den Unterwegs-Einsatz des Handheld-Titels so fix wie nur möglich gestalten. Schade nur, dass die Handlung deshalb viel Potenzial verschenkt. Denn das Grundgerüst hätte ordentlich Stoff für eine Inszenierung im Stile der großen Assassin’s Creed-Teile hergegeben.

Was aber trotz mittelprächtiger Rahmenbedingungen ordentlich Stoff hergibt, ist die Gameplay-Komponente. Aveline über die Schulter blickend, entführt Liberation unter anderem nach New Orleans und die Sümpfe Bayous des Jahres 1765, wo die Heldin gegen die spanischen Besatzer antritt. Optisch einwandfrei steigt die Heldin eindrucksvollen Bauten empor, nimmt heimlich Gegner aufs Korn und geht der eigenen Vergangenheit auf den Grund. Das spielt sich auch auf der Vita ganz hervorragend und muss sich vor den PS3- und Xbox-360-Pendants nicht verstecken – wenngleich die Vita-spezifischen Eigenschaften nur selten zum Zuge kommen.


Missionsvielfalt

Cool: Aveline stehen je nach Mission drei verschiedene Outfits zur Verfügung, die nicht nur optische Abwechslung bringen. Als Dame ist die Heldin zwar in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, dafür betört sie Wachen und verschafft sich locker Zugang zu gesperrten Gebieten. Als Sklavin lässt es sich in den Straßen von New Orleans schnell untertauchen. Als Assassine belastet die Spielfigur zwar stets ein gewisses „Fahndungslevel“, dafür ist sie aber auch deutlich agiler unterwegs. Wurde man doch mal bei einem Mord gesehen, werden Zeugen ausgeschaltet und Steckbriefe abgerissen, um die Öffentlichkeit wieder zu besänftigen. Ein kleines Feature, das dem Gameplay-Alltag eine ordentliche Prise Authentizität verleiht.

Die offene Spielwelt strotzt dabei nur so vor Leben. An jeder Ecke stehen computergesteuerte Einwohner, die sich angeregt unterhalten, Kutschen fahren die Straße entlang und Wachen halten nach Taschendieben Ausschau. Darüber hinaus glänzt die Darbietung mit geschmeidigen Animationen, schönen Zwischensequenzen und einer detailreichen Spielwelt. Die grundsolide deutsche Synchronisierung und der orchestrale Soundtrack unterstreichen die Atmosphäre zusätzlich. Schade allerdings, dass der Sound deutlich komprimiert und hin und wieder blechern wirkt. Und auch Framerate-Einbrüche und Pop-Ups stehen an der Tagesordnung.


Fazit

Assassin’s Creed III – Liberation ist kein perfektes Spiel, dafür birgt das Abenteuer einfach (noch) zu viele Macken. Macht Ubisoft die kleineren technischen Mängel jedoch per Patch unschädlich, könnte Liberation in der Wertung deutlich steigen. Denn: Motivierend ist die rund 14-stündige Kampagne dank coolem Missionsdesign und für Handheld-Verhältnisse toller Grafikleistung zu jeder Zeit. Und eine gute Ergänzung zu Assassin’s Cred III sowieso.



Details

  • Titel: Assassin's Creed III - Liberation
  • System: PS Vita
  • Genre: Action-Adventure
  • USK: Ab 16 Jahren
  • Spieler: 1
  • Release: Bereits erhältlich
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