Die Geschichte von Killzone: Mercenary verfrachtet den Spieler, wie in der PlayStation-exklusiven Reihe üblich, in die Zukunft. An die Ereignisse aus dem ersten Killzone anknüpfend, übernimmt der Spieler das Ruder in der Rolle des Berufssöldners Arran Danner in neun Einzelspieler-Missionen. Das Schlachtfeld ist Danners Arbeitsplatz, der offen zugibt, dass es ihm in erster Linie ums Geld geht. Also lässt er sich von der Phantom Talon Corp vermitteln. Welcher der beiden rivalisierenden Kriegsparteien, den Helghast und der ISA, er unter die Arme greift, ist ihm herzlich egal. Hauptsache die Kohle passt. Klingt etwas dünn und so präsentiert sich die Story auch. Statt der annehmlichen Erzählstruktur der großen Geschwister für die PlayStation 3 gibt sich Mercenary mit kurzen Briefings am Anfang jeder Mission zufrieden. Ein schlüssiger Erzählfluss kommt so nicht auf, Atmosphäre erst recht nicht. Schade.
Töten für Geld
Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass hier alles auf kurzweilige Action-Kost ausgelegt ist. Grundsätzlich erhält der Käufer mit Mercenary klassische Shooter-Mechaniken. Allerdings verfeinert mit einigen Vita-Eigenheiten. Aufs Korn genommen und geschossen wird mittels der beiden Analog-Sticks und den Schultertasten, während „Spezialaufgaben“, wie das Öffnen von Türen oder das Anbringen von Sprengladungen, per Touchscreen erledigt werden. Bei anderen Aktionen wird die Wahl wiederum dem Spieler überlassen. Etwa bei der Waffenwahl, die je nach Gusto per Tipp auf das Waffensymbol oder Betätigung der Dreieck-Taste von der Hand geht. Insgesamt ergibt sich daraus ein geschmeidiger Steuerungs-Mix aus klassischen Shooter-Elementen und Vita-Eigenheiten. Lediglich die Tatsache, dass das Menü ausschließlich per Touchscreen bedient werden kann, wirkt anfangs etwas befremdlich.Das Spiel selbst hält den Gamer mit abwechslungsreichen Aufgaben, intelligenten Gegnern und einem motivierenden Belohnungssystem bei der Stange. Für nahezu jede Aktion gibt es Geld aufs Söldnerkonto. Zum Beispiel durch das Ausschalten von Widersachern, das Aufsammeln von Munition oder für das Hacken von Terminals. Nach getaner Arbeit wird der schnöde Mammon gegen neue Waffen, Ausrüstung und Gadgets eingetauscht.
Der Multiplayer
Cool: Startet man den Multiplayer-Modus, wird der in der Kampagne erreichte Charakterlevel mit dem Mehrspieler-Modus synchronisiert. An sich wartet das Online-Gemetzel mit sechs Karten und drei Modi auf. Mercenary Warfare versteht sich als klassisches Deathmatch, Guerilla Warfare als Team-Deathmatch. Der Modus Warzone schickt zwei Teams auf das Schlachtfeld, wo dann verschiedene Aufgaben wie die Verteidigung einer Basis ausgeführt werden müssen. Zugegeben: Die geringe Anzahl an Modi erweckt den Eindruck als würde dem Online-Part schnell die Luft ausgehen. Fakt ist aber: Die Auswahl reicht vollkommen aus. Vor allem, da die technische Umsetzung tadellos ist und es so gut wie nie zu Verzögerungen oder sonstigen Problemen bei den Onlineschlachten kommt.Sowohl Kampagne als auch Multiplayer-Modus sind neben dem astreinen Gameplay-Verhalten vor allem was fürs Auge. Guerilla Cambridge liefert mit Killzone: Mercenary einen der bis dato schönsten Vita-Titel ab. Viel Liebe zum Detail, scharfe Texturen, eine authentische Beleuchtung und eine großartige Weitsicht ohne Pop-Ups machen den Shooter zum Grafik-König auf der PS Vita.