Assassin's Creed - Revelations: Die Ezio-Saga findet ein Ende Bild: Ubisoft

Assassin's Creed - Revelations: Die Ezio-Saga findet ein Ende

Alle Jahre wieder bringt Ubisoft einen neuen Teil der Meuchelmörder-Serie Assassin’s Creed. Mit Revelations läutet der Hersteller das Finale rund um den Protagonisten Ezio Auditore ein.

Vom alten Ezio ist nicht mehr viel übrig. Das Bild des adeligen Schönlings aus dem schönen Italien ist einem in die Jahre gekommenen, bärtigen Mann gewichen. Unzählige Mordversuche haben ihre Spuren auf seiner faltigen Haut hinterlassen. Doch nicht nur der Held hat sich verändert, auch das Szenario. Desmond, der Barkeeper sitzt im Jahre 2012 im Animus, einer Art digitalen Welt zur Rekonstruktion vergangener Ereignisse aus der Sicht anderer Personen, in einer Art Wachkoma fest. In der Rolle seines Vorfahren Ezio steht er Anfang des 16. Jahrhunderts in Konstantinopel, dem späteren Istanbul, kurz vor der Bergung des sagenumwobenen Edensplitters. Zur Erinnerung: Besagtes Objekt der Begierde ist ein Artefakt, das seinem Träger unendliche Macht verleiht. Könnte sich der Protagonist den Splitter unter den Nagel reißen, wäre der Krieg zwischen Assassinen und Templern ein für alle Mal passé.

Ganz schön abgefahren

Verwirrend, oder? Während sich Veteranen schnell zurecht finden, geben sich Serienneulinge der komplexen Erzählstruktur schnell geschlagen. Auch wenn Ubisoft anfangs noch versucht, Assassin’s-Creed-Debütanten in Sachen Story an die Hand zu nehmen, so bleiben für Einsteiger einfach zu viele Fragen offen. Die Tatsache, dass sich Revelations nicht mit dem Abschluss der Ezio-Saga begnügt, sondern auch die Geschichte um Altaïr, den Protagonisten des ersten Teils, weitererzählt, macht die Sache nicht gerade besser. Die Vorgänger vorher zu spielen, lohnt sich also. Wer sich mit der Reihe auskennt, freut sich aber über ein wirklich spannendes und gleichermaßen aufschlussreiches Finale des Ezio Auditore. Nett: Der PlayStation-3-Version von Revelations liegt der Erstling als kostenlose Dreingabe in digitaler Form bei. Nicht ganz so positiv fällt allerdings die Tatsache auf, dass rein technisch fast alles beim Alten geblieben ist.

Zu wenig Neues

Wie gehabt, klettert, springt und mordet sich der Spieler durch detailreiche Häuserschluchten, Gassen und authentische Bauten. Lediglich die neu eingeführte Möglichkeit, diverse Bombenarten zu kaufen oder gar selbst zu kreieren sowie die Hakenklinge, die das Erreichen höher gelegener Ziele ermöglicht, bringen frischen Wind in die Spielwelt. Ansonsten wurde die Optik natürlich an das Morgenland angepasst. Wenngleich sie kaum Neuerungen bringt, so kann sich die Darbietung durchaus sehen lassen. Zumal Ubisoft Serien-typisch wieder authentische Sprecher ins Rennen schickt und das Geschehen mit erstklassigem Soundtrack unterlegt. Alles schön und gut. Aber irgendwie macht sich auch der Eindruck breit, als würde Ubisofts Strategie, jedes Jahr ein neues Assassin’s Creed rauszuhauen, nicht mehr lange gut gehen.

Während mit Brotherhood zumindest noch einige Neuerungen wie einen Mehrspielermodus zu vernehmen waren, hält sich Revelations da dezent zurück. Eine der wenigen Ausnahmen birgt da die Verteidigung von Stadtvierteln, die wie folgt abläuft: Als erstes muss der Spieler den zuständigen Hauptmann um die Ecke bringen. Anschließend geht’s rauf auf den Turm, um sich das Gebiet so zu Eigen zu machen. Der Kauf der dort ansässigen Läden stockt das persönliche Bankkonto zudem auf. Jetzt nur noch aufpassen, dass kein Rivale kommt und einem das Gebiet streitig macht. Schön anzusehen, wie die Entwickler von Ubisoft Montreal eine dezente taktische Komponente hinzufügt.

Am Ende bleibt ein spannend erzähltes Finale, das Veteranen mehr als bedient, Neulinge etwas im Regen stehen lässt, gut aussieht, aber wenig Neuerungen bringt. Wenn der nächste Teil wieder frischen Wind in die Serie bringen soll, darfst du dir gerne ein bisschen mehr Zeit lassen, Ubisoft. Die Fangemeinde wird’s verzeihen.



Details

  • Titel: Assassin's Creed: Revelations
  • System: PC, PS3, Xbox 360
  • Genre: Action-Adventure
  • USK: Ab 16 Jahren
  • Spieler: 1-8
  • Release: 15.11.2011/01.12.2011 (PC)
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