Gears of War 3: Ein letztes Mal gegen die Locust Bild: Microsoft

Gears of War 3: Ein letztes Mal gegen die Locust

Epics Gears-of-War-Reihe findet mit dem dritten Teil ihren Abschluss und Protagonist Marcus Fenix zieht ein letztes Mal in den Kampf. Diesmal auch in Deutschland – und zwar ungeschnitten.

Der Planet Sera ist noch lange kein Erholungsort, trotzdem hat sich die Situation der Menschen verbessert. Nur wenige haben die Angriffe der Locust überlebt. Während sich die Meisten in irgendwelchen Ruinen verkriechen schippern die Protagonisten Marcus Fenix und Dominic Santiago auf dem Flugzeugträger Raven’s Nest durch von Gegnern verseuchte Gewässer. Während der Kämpfe gegen die neue Locust-Rasse, die sogenannten Lambent, empfängt die Truppe eine Videobotschaft – von Fenix’ vermeintlich totem Vater. Der Gute will ein Mittel gegen die Invasoren gefunden haben, blöd nur, dass ihm die Locust-Chefin Myrrha auf die Schliche gekommen ist und den alten Mann nun gefangen hält. Die Ziele sind klar: Marcus‘ Vater Adam finden, ihn befreien und der Gegnerschaft ein für alle Mal den Garaus machen. So viel zur Story. Klingt zwar alles ganz nett, wirklich vom Hocker haut das Skript aber wohl niemanden. Zumal es der Inszenierung an echten Höhepunkten fehlt und die deutsche Synchronisation nicht gerade die beste ist. Doch keine Angst, auch die englische Originalsynchro schlummert auf der DVD.

Intelligenz-Bestien

Alles in allem also nicht so wild, schließlich liegt der Fokus bei Gears of War 3 nicht auf Hollywood-artiger Darbietung, sondern viel mehr auf Action. Gerne auch im Koop-Modus für bis zu vier Möchtegern-Krieger. Der Spieler schaut dabei dem Protagonisten Marcus Fenix über die Schulter, bewegt ihn durch die unfassbar schön gestalteten Levels und ballert alles nieder, was ihm vor den Lancer oder eine der anderen unzähligen Waffen springt. Doch Vorsicht: Ohne Deckung macht man hier keinen Stich. Taktisches Vorgehen ist Trumpf. Dabei fällt auf, dass sich die Gegner-KI im Vergleich zu den Vorgängern weit weniger dumm anstellt und unverschämt schnell agiert. Nett: Erliegt man doch mal dem Kugelhagel ist das Spiel nicht gleich vorbei. Stattdessen kriecht der Protagonist so lange am Boden herum, bis ihm einer der drei KI-Kollegen zu Hilfe eilt und ihm wieder auf die Beine hilft. Letztere sind zum Glück ähnlich auf Zack wie die Gegner, sodass Frustmomente ob unterlassener Hilfeleistung der Teamkollegen ausbleibt. Die meiste Zeit der rund zehnstündigen Kampagne verbringt der Spieler also damit, in Deckung zu gehen, zu schießen und die schlauchartigen Levels auszukundschaften. Nur selten lockern Fahrpassagen den Gears-Alltag auf. Rätsel? Nur wenn man Schalter-drücken als knifflig bezeichnet.

Abwechslungsreicher: das Waffenarsenal. Insgesamt finden vier Ballermänner gleichzeitig ihren Platz im Inventar. Von normalen Handfeuerwaffen über Schrotflinten und Scharfschützengewehren bis hin zu unterirdischen Minenwerfern bietet Gears 3 das volle Repertoire an Tötungsmaschinen.

Kollektiv morden

Serientypisch beinhaltet auch der dritte Gears-of-War-Teil wieder einen ausgeprägten Mehrspielerpart. Neben Koop-Modus und den gängigen Versus-Modi hat sich diesmal auch ein neuer Kandidat hinzugesellt: der Biestmodus. Darin schlüpft der Spieler in die Rolle eines Locust-Angehörigen und killt alle Menschen auf der Karte innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits. Für jede abgeschlossene Mehrspielerpartie winken anschließend Erfahrungspunkte für höhere Ränge. Das hat Suchtpotenzial.

Pflichtauf?

Was am Ende bleibt, kann sich sehen lassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn Gears of War 3 glänzt mit ungeahntem Detailreichtum, authentischen Licht-, Wasser-, und Feuereffekten sowie gestochen scharfen Texturen. Kurzum: ein optisches Meisterwerk für die Xbox 360. Kombiniert man das mit den zwar wenig innovativen, aber dennoch unglaublich spaßigen Spielelementen, erhält man einen der besten Third-Person-Shooter und einen würdigen Abschluss von Cliff Bleszinskis Fenix-Trilogie. Kaufen!



Details

  • Titel: Gears of War 3
  • System: Xbox 360
  • Genre: Third-Person-Shooter
  • USK: Keine Jugendfreigabe
  • Spieler: 1-4
  • Release: 20.09.2011
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