Film und Spiel aus einer Hand
Entsprechend eng verzahnt sind Spiel und Film. Die PS4 als Hardware-Basis sorgt dafür, dass die beiden Medien zumindest optisch kaum mehr voneinander zu unterscheiden sind. Deshalb bringt Insomniac wohl auch immer wieder Filmszenen als Cutscenes im neuen Game unter. Thematisch dürfte das den Fans bekannt vorkommen: Lombax Ratchet, einer der der Letzten seiner Art, arbeitet an seinem Raumschiff – und bläst dabei Trübsal. Hat ihm doch unmittelbar vorher sein Idol Captain Qwark mitgetelit, dass er nicht für eine Mitgliedschaft bei den Rangers geeignet ist – eine Art Superheldentruppe im Auftrag der Regierung. Bevor seine Gedanken noch düsterer werden, rauscht jedoch ein Raumschiff durch die Atmosphäre und stürzt schließlich in der Nähe ab. Als Ratchet an der Absturzstelle ankommt und das Wrack knackt, ist es schon fast zu spät. Kurz nachdem er den Piloten bergt, fliegt das Teil in die Luft. Der Bruchpilot: Roboter Clank. Und der erzählt Ratchet von den Planetenvernichtungsplänen eines gewissen Drek – womit wir beim eigentlichen Abenteuer wären.
Oldschool-Jump-and-Run
Ratchet und Clank machen fortan gemeinsame Sache. Und die sieht vor allem so aus: rennen, springen, unterschiedlichste Gegner plattmachen. Typische Jump-and-Run-Kost eben. Nur dass Entwickler Insomniac Games den Erstling nicht einfach mit scharfer Grafik ausstattet und als Remaster auf die PS4 bringt. Viel mehr nimmt das Studio den Erstling als Grundgerüst und baut rundherum reihenweise frische Gameplay-Ideen, Zwischenbosse und komplett neue Spielpassagen dran. Ratchet ist nach wie vor die Hauptfigur. Allerdings stehen auch immer wieder Clank-Auftritte an und die sind vor allem dann gefragt, wenn Rätsel anstehen, für die der kleine Roboter in der Regel noch kleinere Roboter zu Rate zieht. Etwa um Sprungfedern zu platzieren oder Objekte mit Strom zu versorgen.Der Mann fürs Grobe ist nach wie vor Ratchet. Passenderweise gibt Insomniac dem gewieften Lombax ein Waffenarsenal an die Hand, das als eine Art Ratchet & Clank-Best-of daherkommt. Da wäre zum Beispiel der Sheepinator, der Gegner in Schafe verwandelt. Oder noch besser: das aus Tools of Destruction bekannte Groovitron. Funktioniert wie eine herkömmliche Granate. Nur dass diese Bombe keine Explosion auslöst, sondern – auf Gegner geworfen – aus den Widersachern eine Horde dümmlicher Discotänzer macht. Solche Kaliber erzielen nicht nur den gewünschten Flash-Effekt, sondern fügen sich obendrein auch noch humoristisch schön in den Kontext ein. Ein weiterer stilistischer Kniff aus der Feder von Stammautor Todd Fixman, der übrigens auch das Film-Drehbuch verantwortet: Captain Qwark kommentiert das Spielgeschehen immer wieder aus dem Off. Das bereichert die Handlung einerseits noch um ein paar zusätzliche Gags und rückt die Geschichte obendrein in den richtigen Kontext – wovon gerade Neulinge profitieren.