Coole Technik, lahme Story?
Protagonist Norman (Kodi Smit-McPhee) liebt Horror in all seinen Facetten. Das ist für Jungs in seinem Alter wohl nichts Außergewöhnliches. Was den Elfjährigen allerdings von seinen Schulkameraden unterscheidet: Er kann tote Menschen sehen. Obwohl er seinen Mitmenschen immer wieder von seiner Gabe erzählt, will ihm natürlich niemand so richtig glauben. Mehr noch, er stößt auf harten Gegenwind und wird in der Schule sogar gehänselt, allen voran vom starken, aber dummen, Alvin (Christopher Mintz-Plasse). Einzige Ausnahme: der pummelige Klassenkamerad Neil (Tucker Albrizzi), der Norman irgendwie zu glauben scheint. Genau wie sein wunderlicher Onkel Penderghast (John Goodman). Doch auch wenn der Kerl ständig besoffen ist, seine Worte scheinen wahr. Was er erzählt: Blithe Hollow, Normans Heimatstadt, wird vom Fluch einer Hexe heimgesucht und ist dem Untergang geweiht. Und jetzt kommt’s: Norman ist der Einzige, der die drohende Zombieapokalypse abwenden kann. Wie gut, dass er Unterstützung von seiner Teenager-Schwester Courtney (Anna Kendrick), Neil und dessen dümmlichen Bruder Mitch (Casey Affleck) bekommt.Klingt wie schon mal gehört, zugegeben. Aber ParaNorman kriegt immer wieder die Kurve, um nicht im Horror-Allerlei unterzugehen und wartet sogar mit einem unkonventionellen Ende auf. Das gefällt. Was dem Film aber eine ganz persönliche Note verleiht, sind die Querverweise auf alte Horrorfilme, die die Regisseure Chris Butler und Sam Fell immer wieder einbauen. Da ertönt die Halloween-Titelmelodie als Klingelton von Normans Handy und im Fernsehen läuft ein billiger Gruselfilm in bester Ed Wood-Manier, um nur einige zu nennen. Trotzdem geht der eigene Charme von ParaNorman trotz zahlreicher popkultureller Anspielungen nie flöten. Dafür findet sich zu viel eigensinniges Design und zu viel abgedrehter Humor.